Spielberg - Alex Wurz hat Triumph und Tragödie seines McLaren-Mercedes-Teams in Spielberg aus nächster Nähe beobachtet. Während sich der Österreicher mit Sieger David Coulthard freute, litt er mit Mika Häkkinen. "Brutal. Noch in Barcelona hätte er in der WM durchstarten können, jetzt auch das noch." Trotzdem wird es bei den Silberpfeilen weiterhin keine Stallregie wie bei Ferrari geben. Zumindest noch nicht in den nächsten drei bis vier Rennen. "Solange noch eine mathematische Chance besteht, will Ron Dennis keinem seiner Fahrer die Motivation nehmen", plauderte Team-Insider Wurz aus. Für Häkkinen werde es natürlich jetzt schwer. "Du gehst zwar zu jedem Grand Prix immer voll motiviert, aber für ihn wird es in der WM jetzt sicher hart." Für den zurückgepfiffenen und verbitterten Ferrari-Piloten Rubens Barrichello hatte Wurz einerseits Verständnis ("logisch, da bist einfach heiß"), andererseits habe Barrichello genau das mit Sicherheit Schwarz auf Weiß im Vertrag stehen. Generell sei es trotzdem super, zweiter Pilot bei Ferrari zu sein. Man müsse sich nur eines abschminken. "Viele haben schon gedacht, dass sie das Team an sich reißen können. Aber das Thema Schumacher ist dort politisch einzementiert." Ob nicht besser er in Österreich an Stelle des kränkelnden Häkkinen hätte fahren sollen, verneint Wurz kategorisch. "Dann wäre eben ich am Start stehen geblieben. Nein, im Ernst. Wegen eines Schnupfens ist ein Formel-1-Pilot immer noch hundertprozentig einsatzfähig. Mika ist zweifacher Weltmeister, hat einen Vertrag. Das ist überhaupt keine Diskussion", sagte Wurz, der den McLaren-Mercedes nun einen Tag in Valencia für den Monaco-GP testet und danach einen Sponsortermin in Korea hat. (APA)