In großem Stil hat ein Trio aus Salzburg Raubkopien von Computer-Software und urheberrechtlich geschützter Musik vertrieben. Der 33 Jahre alte Haupttäter wurde nahe der bayerisch-österreichischen Grenze in Deutschland festgenommen. Er erzielte mit seinen über eine eigene Homepage im Internet aufgebauten Geschäften am Tag bis zu 1.000 Mark (7.036 S). Seine 400 "Stammkunden" haben sich nach Polizeiangaben vom Freitag möglicherweise ebenfalls strafbar gemacht. Kripo schon seit einiger Zeit auf der Spur Die Ermittlungsbehörden in Bayern und Salzburg waren dem Mann seit längerer Zeit auf der Spur. Kripo-Beamte hatten es insbesondere auf das Postfach im oberbayerischen Freilassing abgesehen, auf das der "Software-Dealer" sich die "Einnahmen" von seinen Kunden in bar schicken ließ. Am Donnerstag wurde der 33-Jährige festgenommen, als er das Fach gerade leeren wollte. In seiner Salzburger Wohnung und in den Unterkünften seiner beiden Komplizen wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Kunden sowohl Österreicher als auch Deutsche An den Ermittlungen waren die Staatsanwaltschaft München, die Kripo Traunstein (Deutschland) sowie das Landesgendarmeriekommando Salzburg beteiligt. Bei den Kunden der Software-Piraten handelte es sich offenbar sowohl um Österreicher als auch um Deutsche. Täter legt Geständnis ab Der Haupttäter legte laut Polizei ein volles Geständnis ab. Demnach verlangte er pro gebrannter Raubkopie zehn Mark (70,4 S). An den Einnahmen waren auch die beiden Helfer beteiligt. Sie brannten die Raubkopien auf CD-Rohlinge. Nach Angaben der Polizeidirektion Traunstein müssen die 400 Stammkunden des Täters ebenfalls mit Konsequenzen rechnen. Sie haben sich durch die Nutzung der Raubkopien nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar gemacht. Denn bereits das Herunterladen dieser Software in den Arbeitsspeicher eines PC sei eine unerlaubte Vervielfältigung. (apa)