Genf - Die Hauskatze ist von der Weltnaturschutzunion (IUCN) am Freitag als eine der 100 gefährlichsten Tiere für andere Arten eingestuft worden. Hauskatzen würden, vor allem wenn sie ausgesetzt würden in fremden Lebensräumen andere Tiere, wie beispielsweise Vögel, ausrotten. In der Liste der "100 gefährlichsten Invasoren" in andere Lebensräume sind außerdem der Hase, die Maus, die Schiffsratte und der Kletterbeutler Fuchskusu (Trichosorus vulpecula) aufgeführt. Große Schädlinge in fremden Biotopen seien der Nilbarsch und im afrikanischen Viktoria-See die Wasserhyazinthe. Alle diese Arten seien wie ein "unerwünschter Stiefbruder" und könnten "wie die Pest" auf andere Ökosysteme wirken, erläuterte Jack McNeilly vom IUCN in Genf. Die auf die Weihnachtsinseln im Indischen Ozean eingeschleppten räuberische Ameise Anoplolepis gracilipes habe beispielsweise drei Millionen Landkrabben in eineinhalb Jahren getötet, einen wichtigen Faktor im Ökosystem der Inselgruppe. Eine der schlimmsten Plagen hat nach den Worten von Neilly der Bockkäfer Anoplophora glabripennis ausgelöst, der von China über Europa nach Nordamerika gekommen war. Im Gegenzug richteten Grassamen aus Nordamerika große Schäden in China an. Als primäre Ursache für derartige Desaster gab McNeilly das Wachstum des Welthandels an. Durch Container, aber auch Schiffe und deren Ballastwasser werden Tierarten in fremde Lebensräume eingeschleppt. Dort richten sie oft verheerende Schäden an. (APA/dpa)