St. Pölten - Die NÖ Freiheitlichen fordern die Wiedereinführung der kostenlosen Ganztagesbetreuung von Drei- bis Sechsjährigen in den Kindergärten des Landes, "wie es bis 1996 der Fall war". Es müsse zu einem Qualitätssprung kommen, um dem Arbeitskräftemangel entgegen zu steuern und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, sagte die geschäftsführende Klubobfrau Barbara Rosenkranz am Freitag in einem Pressegespräch. Durch das Kindergeld des Bundes würden in Niederösterreich 170 Mill. S frei werden. Rosenkranz präsentierte auch das Modell eines "NÖ Gutscheins". Die Verwirklichung wäre ohne Mehrkosten für das Landesbudget möglich. Der "Gutschein" soll einen Wert von 5.000 Schilling darstellen, womit die Kosten für eine Ganztagesbetreuung abgedeckt wären. Einzulösen soll er in allen qualifizierten Kinderbetreuungseinrichtungen sein. Außerdem verwies die Klubobfrau darauf, dass es mit 31. Dezember 2001 etwa 7.000 Hausfrauen und Studentinnen im Land gebe, die nicht in den Genuss des Kinderbetreuungsgeldes kommen würden. Die FP-NÖ spreche sich daher für eine Übergangsregelung aus. Für vom 1. Juli 2000 bis zum Jahresende 2001 Geborene soll ein Kindergeld des Landes gewährt werden. Rosenkranz kündigte hinsichtlich der freiheitlichen Forderungen Resolutionsanträge an. "Realitätsverweigerung" Die Volkspartei sieht als Reaktion "Realitätsverweigerung" bei den Freiheitlichen. So biete das "Familienland Nummer eins" als einziges Bundesland den Gratiskindergarten an und habe auch die höchste Anzahl an Tagesmüttern, stellte VP-Landesgeschäftsführerin Johanna Mikl-Leitner fest. Allein im laufenden Jahr würden 70 Mill. S in die Förderung der Kinderbetreuungseinrichtungen investiert. Den Ruf der FPÖ nach einem "NÖ Gutschein" bezeichnete Mikl-Leitner als "unüberlegte und populistische Forderung". (APA)