Washington - Die für Mittwoch geplante Hinrichtung des Oklahoma-Attentäters Timothy McVeigh ist durch einen schweren Fehler des FBI fraglich geworden. Das Justizministerium bestätigte am Donnerstagabend (Ortszeit), dass die Bundeskriminalbehörde im Prozess gegen McVeigh zahlreiche Unterlagen "versehentlich" unterschlagen hat. Im Fernsehsender CBS erklärten McVeighs Anwälte, sie würden nun über einen Antrag auf Verschiebung der Hinrichtung beraten. Nach Angaben des Fernsehsenders CNN soll es sich um bis zu 3000 Seiten handeln. Die Unterlagen, darunter Zeugenbefragungen, seien in keiner Weise entlastend. Der Fehler sei kürzlich bei einer Überprüfung des FBI-Archivs festgestellt worden. Nach dem US-Rechtssystem könnte ein solches Vorenthalten von Unterlagen zu einer Neuauflage des Prozesses führen. McVeigh hatte allerdings selbst erklärt, dass er hingerichtet werden wolle. Er hatte 1995 ein Bundesgebäude in Oklahoma in die Luft gesprengt. Dabei waren 168 Menschen ums Leben gekommen. McVeigh, der damit frühere Gewaltaktionen der Bundespolizei rächen wollte, sollte am kommenden Mittwoch in Terre Haute im Bundesstaat Indiana mit der Giftspritze hingerichtet werden. (APA/dpa)