Wien – Die OMV hofft nach dem besser als erwartet ausgefallenen ersten Quartal im Gesamtjahr 2001 das Rekordergebnis des Vorjahrs (491 Mio. Euro/6,7 Mrd. S) übertreffen zu können. Wegen der starken Zahlen der drei Monate, des positiven Umfelds und der Auswirkungen der Kostensenkungsprogramme ist das aus heutiger Sicht ein realistisches Ziel, sagt OMV-Sprecherin Bettina Gneisz.

Im ersten Quartal 2001 habe sich der Betriebserfolg mit 199,4 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 82 Mio. Euro. Ins Ergebnisplus gedreht habe die Sparte Raffinerien & Marketing. Nach einem Verlust von 16,6 Mio. Euro in den ersten drei Monaten 2000 habe die Sparte heuer über 55 Mio. Euro verdient.

Verbesserung der Raffineriespannen

Grund seien aber nicht die sprudelnden Gewinne im Tankstellengeschäft, sondern die Verbesserung der Raffineriespannen, die positive Ergebnisse aus dem Bulk-Geschäft und die höheren Preise bei Petrochemieprodukten. Durch den Wegfall der im Jahr 2000 vorgenommenen Instandhaltungsstilllegungen und hohe Einmalbelastungen sollte der Ertrag der Sparte Raffinerie & Marketing 2001 deutlich ansteigen, erwartet die OMV.

"Was dem Tankstellengeschäft wehtut, ist gut für die Raffinerie", sagte Gneisz dem STANDARD. Grund der hohen Spritpreise sei der Benzindurst in den USA. Die US-Treibstofflager seien auf dem tiefsten Stand seit 40 Jahren, seit 1997 seien die Benzinexporte aus Europa von 3,4 Mio. auf 5,6 Mio. Tonnen gestiegen, illustriert die Firmensprecherin die angespannte Lage am Rotterdamer Produktenmarkt.

Hätte man die Verteuerung bei Sprit zu 100 Prozent an die Autofahrer überwälzt, wäre der Benzinpreis statt um 30 Groschen um bis zu 60 gestiegen, kontert Gneisz die massive Kritik und die Empörung der Autofahrerklubs. (rose, DER STANDARD, Printausgabe 11.5.2001)