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Foto: APA/AFP/Macdougall
Wien - Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat sich im Vorfeld eines Wien-Besuches in der kommenden Woche für Toleranz "gegenüber allen ethnischen und religiösen Gruppen oder Menschen anderer Hautfarben" ausgesprochen. Er wolle sich "nicht zu sehr" in die Innenpolitik Österreichs einmischen, sagte Clinton in einem Interview mit der Info-Illustrierten "News" auf Fragen nach der Politik Jörg Haiders. "Ich bin jetzt ein einfacher Bürger - und versuche mich zurückzuhalten", es sei aber bekannt, dass er "eine konträre Meinung" zum ehemaligen FPÖ-Chef habe. Es sei sehr wichtig, betont Clinton laut "News", dass Europa und die USA bei der Bildung von Gesellschaften, die gegenüber ethnischen und religiösen Gruppen tolerant seien, "mit gutem Beispiel vorangehen". Amerika sei beispielsweise in den vergangenen Jahren "ein viel interessanterer Ort" geworden, "weil wir multikultureller sind". Fast alle weltweiten Probleme nach Ende des Kalten Krieges hätten ihren Ursprung in rassischen, ethnischen und religiösen Spannungen, führte Clinton aus. Die Erfolge der Menschheit im 21. Jahrhundert hingen nicht zuletzt davon ab, "wie die reichen Nationen mit der Vielfalt dieser Welt umgehen". "Total ausgelastet" Auf die Frage, wie er den Pensionsschock verkrafte, wies der Ex-Präsident (54) darauf hin, dass er "total ausgelastet" sei. "Letzten Monat war ich in Afrika, um gegen die Aids-Epidemie zu kämpfen, und in Indien, um den Bebenopfern zu helfen. Ich fliege, so oft ich nur kann, nach Washington, um Zeit mit meiner Frau zu verbringen. Ich bin stolz auf sie als Senatorin - und bleibe durch sie in die amerikanische Innenpolitik eingebunden." Die Pension sei für ihn nicht überraschend gekommen und eine "großartige Zeit", sagt Clinton. "Ich liebe jede Minute." Auf den Hinweis, dass er Österreich nie während seiner Amtszeit besucht habe, antwortete Clinton: "Dafür war ich vorher dort. Als junger Mann besuchte ich Kitzbühel und Salzburg. Ich freue mich sehr, wieder nach Österreich zu fahren." Clinton wird am 16. Mai als Stargast an einem vom "Wirtschaftsblatt" veranstalteten Seminar zum Thema "Europa und die USA im Spannungsfeld von Wirtschaft und Politik" teilnehmen. (APA)