Zwar hat sich der Raiffeisensektor den Verbund als Partner für die schöne neue Stromwelt angelacht, ein erheblicher Teil der vom grünen Riesen bezogenen Energie stammt aber - noch - vom Verbund-Rivalen e&s, der gemeinsamen Stromvertriebstochter von EVN, den Wiener Stadtwerken, der Linz AG sowie Begas und Bewag. Die RWA selbst hat einen bis Ende 2002 laufenden Vertrag mit der e&s, auch sämtliche Lagerhäuser in Niederösterreich sowie einige in anderen Bundesländern kaufen bei e&s ein. Alleine die niederösterreichischen Lagerhäuser kaufen einige Hundert Gigawattstunden (GWh) Strom bei der e&s ein. Der Verbund will bei Auslaufen der Stromverträge der Lagerhäuser mit der e&s die Rolle des Lieferanten übernehmen. Größte Hürde: In den meisten Verträgen gibt es eine so genannte Last-Call-Klausel. Das heißt: Der angestammte Lieferant hat die Chance, beim Vorliegen eines neuen Offerts dieses zu unterbieten. Damit könnte die e&s verhindern, dass der Verbund seine Vertriebsschiene Lagerhäuser mit eigenem Strom versorgt. (DER STANDARD, Printausgabe 10.5.2001)