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Foto: APA/SPACEIMAGING.COM
Hongkong/Washington - Die chinesische Regierung lehnt einen Rückflug des auf der Insel notgelandeten amerikanischen Spionageflugzeugs in die USA wegen starken Widerstands in der Bevölkerung ab. Der stellvertretende Außenminister Li Zhaoxing argumentierte am Mittwoch, das Flugzeug von chinesischem Terroritorium abfliegen zu lassen, würde die Würde und die Gefühle des chinesischen Volkes weiter verletzen. "Dies ist der Grund für unser Verhalten", sagte Li, der Präsident Jiang Zemin während eines Besuchs in Hongkong begleitete. Peking hoffe auf eine "pragmatische und vernünftige Haltung" der USA. Eine Rückkehr des Flugzeugs per Schiff sei möglicherweise denkbar, sagte Li, der früher Botschafter seines Landes in Washington war. Beobachter halten es für möglich, dass China die USA wegen deren Wiederaufnahme der Spionageflüge vor der chinesischen Küste bestrafen will und deswegen auf der kostspieligeren und langwierigeren Variante besteht. Bereits am Dienstag hatte Peking zwar einen Rückflug, nicht aber die Rückgabe der Maschine ausgeschlossen. Washington bekräftigte dagegen seine Forderung nach einer baldigen Rückführung. Außenamtssprecher Richard Boucher sagte in Washington, die schnellstmögliche Rückkehr der Maschine sei ebenso im amerikanischen wie im chinesischen Interesse. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sagte auf einer Pressekonferenz, der Streit solle von Außenminister Colin Powell über diplomatische Kanäle gelöst werden. Die USA erwägen eine Demontage der Maschine und einen anschließenden Rücktransport per Schiff. Das amerikanische Spionageflugzeug vom Typ EP-3 war Anfang April nach einer Kollision mit einem chinesischen Abfangjäger auf Hainan notgelandet. Die US-Besatzung wurde dort elf Tage lang festgehalten. (APA)