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Infiziert ...

Foto: APA/AFP
Baltimore - Die John Hopkins University will mit einer Spende von 100 Mio. Dollar das modernste Malaria Forschungszentrum der Welt einrichten. Das Geld stammt von einem anonymen Spender. In dem neuen Institut soll eine Impfung gegen die durch Mücken übertragene Seuche entwickelt werden. Malaria zählt zu den weltweit gefährlichsten Erkrankungen in den Entwicklungsländern. Mehr als 500 Mio. Menschen werden Jahr für Jahr neuinfiziert, mehr als eine Million Menschen sterben jährlich daran, die meisten Opfer sind Kinder unter fünf. "Der neuen Forschungseinrichtung ist sozusagen über Nacht eine wesentliche Rolle in der Malaria-Forschung zugekommen", sagte Anthony Fauci, Chef des Gesundheitsamtes für Allergien und infektiöse Erkrankungen. Kritiker haben immer vorgebracht, dass im Vergleich zu anderen Erkrankungen wie HIV und Tuberkulose für die Malaria-Forschung viel zu wenig Geld ausgegeben werde. Der Kostenvergleich in den USA sehe so aus, dass 2,3 Mrd. Dollar in die Aids-Forschung gehe und weniger als 100 Mio. Dollar für die Malaria-Bekämpfung ausgegeben werde, so Fauci. Taube Welt "Unglücklicherweise ist die Welt taub für Malaria. Inzwischen sind schon Millionen von Menschen an den Folgen der heimtückischen Krankheit gestorben", so Fauci. Bisher empfahlen Tropenmediziner, Netze mit Insektiziden über Betten zu hängen, aber John Hopkins zählt zu den wenigen Forschungseinrichtungen, die an neuen Medikamenten und sogar an der Entwicklung eines Impfstoffes arbeitet. "Unter den wenigen Forschungseinrichtungen, die sich mit der Malariaerkrankung beschäftigt, wird das John Hopkins Institut einen wichtigen Platz in den kommenden zehn Jahren einnehmen", so Alfred Sommer, Rektor der Bloomberg School of Public Health. "Mit der wissenschaftlichen Betreuung wird Diane Griffin, Vorsitzende des Instituts für molekulare Mikrobiologie und Immunologie, beauftragt. 12 leitende Forscher sowie 120 bis 200 Wissenschaftler sollen am Programm teilnehmen", so Sommer. (pte)