Heinz Prüller, seit wenigen Tagen 60 Jahre alt, ist einer der längst dienenden Formel-1-Reporter. Der Österreicher, der zuletzt 1984 - wegen der olympischen Spiele von Los Angeles - ein Rennen ausgelassen hat, ist längst Kult und hat Fanclubs auf der ganzen Welt. Spezielle "Fans" in Österreich haben dem ORF-Mann, der jedes Jahr die "Grand-Prix-Story" schreibt, nicht nur die Internet-Seite "http://www.pruellereien.com" gewidmet, sondern auch das zweite Buch über seine "Sager" herausgegeben. "Sie erinnern sich sicher an Spa 1974...". Dieser Satz von Heinz Prüller war für Didier Mortibella ("ein Pseudonym, das zur Formel 1 passt", so die Eigendefinition), der die Internet-Seite und das Buch "Prüllereien" unter diesem Namen herausgibt, die Initialzündung. "Plötzlich schoss mir ein, das war das erste Rennen, das ich im Fernsehen sah", so Mortibella, der sich als wahrer Race-Fan mit eigenem Go-Cart bezeichnet. "Da muss etwas gemacht werden." Seit 1999 Im November 1999 starteten Mortibella und Co erstmals im Internet mit ihren "Pruellereien". Nach dem bisher jüngsten Grand Prix in Barcelona liegen sie bei insgesamt 3.025 "Prüllern". In einem kleinen Altbauzimmer auf zehn Quadratmetern im Innsbrucker Stadtteil Reichenau sitzen Mortibella und sein Kollege William Franks bei jeder Formel-1-Übertragung (vom freien Training bis zum Rennen) vor einem kleinen 37-cm-Fernseher, achten auf Aussagen ihres Idols HPP (Heinz Peter Prüller) und stellen sie sofort ins Internet. Wichtiges Ritual dabei: Vor jeder Sitzung wird die von Mortibella getextete und komponierte Hymne (aus dem Internet zum Downloaden) abgespielt: "Prüller Du bist ein Wahnsinn..." Brüller Fanclub auch in Australien "In Australien gibt es einen Formel-Prüller-Klub mit 100 Fans", erzählt Mortibella, "die schauen sich alles live im Fernsehen an. Gleichzeitig wird ihnen der via Internet gelieferte Kommentar von Heinz Prüller übersetzt. Sogar am anderen Ende der Welt hat HPP seine Anhänger." Prüller selbst sieht dieses spezielle Interesse mittlerweile meist mit Humor. "Auch wenn die Wiedergabe von aus dem Zusammenhang gerissenen Sätzen problematisch ist." (APA)