Wien - Österreichs südlichstes Bundesland darf sich zum ersten Mal über einen Finalteilnehmer im Fußball-Cup freuen. Der FC Kärnten setzte sich am Dienstagabend in der Südstadt bei VfB Admira Wacker Mödling mit 3:2 nach Verlängerung durch und zog damit ins Endspiel am 27. Mai im Wiener Ernst-Happel-Stadion ein. Mann des Tages war Roland Kollmann, der alle drei Tore für den Tabellenführer der Ersten Division erzielte und nun bereits bei 32 Saisontoren (26 in der Meisterschaft und 6 im Memphis-Cup) hält. Eine Marke, die er nun auch im Finale gegen Rapid oder den FC Tirol ausbauen will. Auch die zweimalige Führung des Gegners aus der max.Bundesliga durch Bozgo (28.) und Ziervogel (87.) steckte die Elf von Trainer Walter Schachner weg und kam durch Kollmann, der in der 65. Minute und in der Nachspielzeit traf, verdient in die Verlängerung. Dort hatten die Kärnter, die nach der Gelb-Roten Karte von Admira-Libero Micheu (102.) einen Mann mehr auf dem Platz hatten, durch den dritten Treffer des 24-jährigen Topscorers (119.) das bessere Ende für sich. Auf Barics Liste "Ein Traum wurde wahr. Ich kann es nicht fassen. Drei Tore in einem Match zu schießen ist für einen Stürmer immer super", jubelte der Vollstrecker, der zuletzt auch von ÖFB-Teamchef Otto Baric auf Abruf für das WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein nominiert worden war. Die Treffsicherheit Kollmanns wirkte sich in dieser Saison für den FC Kärnten nicht nur in der Ersten Division aus (am Freitag kann mit einem Heimsieg gegen Mattersburg der Meistertitel in der zweithöchsten Spielklasse und damit der Aufstieg in die max.Bundesliga fixiert werden), auch im Cup machte sich der Torriecher des gebürtigen Villachers bezahlt. In der zweiten Runde steuerte zum 4:0-Erfolg in Waidhofen/Ybbs einen Doppelpack bei und im Achtelfinale half ein Kollmann-Treffer mit, den 2:0-Sieg gegen den LASK zu fixieren. Zwischenstation Tirol Für den ehemaligen Maurer hatte sich im Sommer 1998 mit dem Wechsel vom Kärnter Unterhaus-Klub SV Landskron zum FC Tirol ein Traum erfüllt. Doch die Karriere des damals 21-jährigen wurde ausgerechnet in jener Partie gebremst, in der er seinen bisher einzigen Treffer in der max.Bundesliga erzielte. Bei der 1:3-Niederlage der Tiroler gegen Rapid zog er sich Bänderrisse zu und wurde weit zurückgeworfen, am Ende der Saison wechselte er nach nur acht Einsätzen zum FC Kärnten. Nun steht er nicht nur kurz vor seiner zweiten Chance im Oberhaus, im Cup-Endspiel hat Kollmann auch die Möglichkeit seine schlechten Erfahrungen mit Tirol bzw. Rapid zu korrigieren. Die Endspielteilnahme hat für die Kärntner, die gegen die Admira von zahlreichen Fans unterstützt wurden, finanziell und sportlich äußerst positive Auswirkungen. Neben einer Million Schilling Preisgeld und 250.000 S für die Bandenwerbung wartet die Hälfte der Spieleinnahmen im Happel-Stadion auf die Vereinskasse. Dazu winkt die UEFA-Cup-Chance: Wird der Finalgegner auch österreichischer Meister dann steht in jedem Fall die erstmalige Teilnahme eines Kärntner Klubs am Fußball-Europacup fest. (APA) VfB Admira/Wacker Mödling - FC Kärnten 2:3 n.V. (2:2,1:0) Südstadt, 5.500 Zuschauer, Falb Torfolge: 1:0 (28.) Bozgo 1:1 (65.) Kollmann 2:1 (87.) Ziervogel 2:2 (93.) Kollmann 2:3 (119.) Kollmann Admira: Heu - Micheu - Fellner, Swoboda - Sablatnig, Ozegovic, Stöger (115. Feurer), Ziervogel, Mlinar (82. Datoru) - Tiefenbach (67. Oerlemans), Bozgo Kärnten: Unger - Vorderegger, Brnas, Vukovic, Pogatetz - Sablatnig (80. Steiner), Hota, Friesenbichler (122. Heraf), Stary, Höller - Kollmann Gelb-Rote Karte: Micheu (102./Handspiel) Gelbe Karten: Markovic, Stöger bzw. Stary, Kollmann