International
Deutschland: Rasche Entschädigung früherer NS-Zwangsarbeiter gefordert
Tschechien erwägt Vorauszahlungen an über 80-Jährige
Berlin - In Deutschland wird verstärkt eine rasche Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter der Nazis gefordert. Der
Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Dieter Schulte, nannte die Entschädigung der Zwangsarbeiter "überfällig". Zum
Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges betonte er: "Man darf nicht zulassen, dass sich die Zahlungen weiterhin verzögern." Er forderte
von der deutschen Regierung zugleich mehr Druck auf die Firmen, die sich noch nicht am Entschädigungsfonds beteiligen.
Die tschechische Regierung denkt angesichts der Probleme "ernsthaft" über eine Vorauszahlung an ehemalige NS-Zwangsarbeiter nach. Sollte
nicht bald eine reguläre Auszahlung aus den Mitteln der deutschen Stiftung erfolgen, werde die Regierung in Prag aus ihrem Budget vermutlich
2.000 Mark (1.023 Euro/14.071 S) an die ehemaligen Zwangsarbeiter zahlen, die älter als 80 Jahre sind, sagte Außenminister Jan Kavan am
Rande eines Festaktes zum Jahrestag des Ende des Zweiten Weltkrieges. (APA/dpa)