Der nach eigenen Angaben erste öffentliche Netzbetreiber für digitalen Bündelfunk im Großraum Wien ist "on air" gegangen. Betrieben wird das auf Tetra-Technologie basierende Funknetz von der master-talk Austria Telekom Service GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen der Wiener Stadtwerke und der Siemens AG Österreich. Siemens-Generaldirektor Albert Hochleitner, Stadtwerke-Chef Karl Skyba und master-talk-Vorstand Wolfgang Hammerschmidt präsentierten heute, Dienstag, in einer Pressekonferenz die Wiener Lokalbahnen (WLB) als einen ihrer ersten Kunden. Schnellerer Rufaufbau als bei GSM Tetra (Terrestrial Trunked Radio), der europäische Standard für digitalen Bündelfunk, ist für Sprach- und Datenübertragung konzipiert. Er ermöglicht eine bessere Sprachqualität als beim bisher analogen Bündelfunk, schnelleren Rufaufbau als beim Mobilfunkstandard GSM sowie Gruppenkommunikation. Tetra soll vor allem Kunden anlocken, die funktechnische Aufgaben zu bewältigen haben. Dazu zählen etwa Taxi- und Logistikunternehmen, Rettung, Feuerwehr, Flughafen und Eisenbahn-Unternehmen. Züge werden mit Tetra-Funk ausfgestattet Für die WLB sollen sich durch die Tetra-Technologie völlig neue Möglichkeiten eröffnen, hieß es bei der Pressekonferenz. Von simplen Haltestellen-Durchsagen bis zu komplexen technischen Steuerungen des Bahnbetriebes könne in Zukunft alles Computer-gesteuert ablaufen. Der Sprechfunk werde qualitiativ verbessert und selbst die Funk-Übertragung von Applikationen auf die Fahrzeuge sei möglich. Die Umsetzung des Projekts habe bereits begonnen, in wenigen Wochen sollen die ersten Zugsgarnituren mit Tetra-Funk ausgestattet sein. Break-Even in fünf Jahren geplant Mit einem Investitionsvolumen von rund 400 Mill. S (29,1 Mill. Euro) soll das master-talk-Netz im Raum Wien und Umgebung in der Endausbaustufe für ca. 25.000 Teilnehmer zur Verfügung stehen. Die derzeit 34 Mitarbeiter sollen den Angaben zufolge in fünf Jahren den Break-Even erreichen. Für den Vollausbau des Netzes in ganz Österreich rechnet master-talk mit einem Markt von rund 200.000 Funkern, dazu kommen noch etwa 50.000 Anwender bei diversen Rettungsorganisationen und im Behördenbereich. (APA)