Khan Yunes - Nach dem Tod eines palästinensischen Babys bei einem Angriff der israelischen Armee hat Palästinenserpräsident Yasser Arafat in der Nacht zu Dienstag den Kampfwillen seines Volkes bekräftigt. Die israelische Eskalation werde die Palästinenser nicht von ihrem Ziel der Unabhängigkeit abbringen, sagte er am Krankenbett der Großmutter des Babys. "Die Israelis werden uns nicht dazu bringen, zu ihren Bedingungen aufzugeben oder auch nur einen Teil unseres Landes herzugeben." Arafats Bewegung Fatah innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) kündigte nach einer Krisensitzung an, dass im Gaza-Streifen wieder Volkskomitees eingerichtet werden sollen. Ziel der Maßnahme sei es, weitere israelische Übergriffe zu verhindern und "alle nötigen Maßnahmen zur Verteidigung und Vorbeugung zu unternehmen". Unklar blieb, welche palästinensische Gruppe der Organisator einer Waffenlieferung war, die nach Angaben der israelischen Armee auf einem Schiff aus dem Libanon entdeckt worden ist. Nachdem die Palästinenser-Regierung und die PLO einen Zusammenhang mit der Lieferung zurückgewiesen hatten, schloss am Abend ein Vertreter der radikalen Organisation PFLP-GC eine Beteiligung seiner Gruppe nicht aus. Die PFLP-GC sei entschlossen, die Palästinenser solange mit jeder Art von Kampfmaterial und Waffen zu versorgen, bis Israel sich aus den 1967 besetzten Palästinensergebieten zurückziehe. Unter den Waffen befanden sich 120 Panzerabwehr- und vier Flugabwehr-Raketen. (APA/Reuters)