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Foto:APA/Wolfgang Zabel
Wien - Die Unwetterhäufigkeit nahm in den vergangenen Jahren zwar nicht zu, jedoch fielen die Gewitter wesentlich intensiver aus. Das bestätigte Otto Svabik, Meteorologe mit Spezialgebiet Hagel von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf der Hohen Warte in Wien. "Das Phänomen Hagel tritt daher viel häufiger auf", sagte Svabik. Täglich ereignen sich nach Schätzungen von Meteorologen 250 bis 450 Hagelgewitter auf der Erde. Entstehung von Hagel "Die Entstehung von Hagel ist untrennbar mit Gewittern verbunden", sagte der Experte. Eis bilde sich praktisch in jeder größeren Gewitterwolke, meist seien die Schlossen jedoch so klein, dass sie auf ihrem Weg abwärts schmelzen und als dicke Regentropfen den Erdboden erreichen. "Im Mai und im Juni liegt die Basis für die Null-Grad-Grenze jedoch wesentlich tiefer und ein Schmelzen ist oft nicht mehr möglich", so Svabik. Und das wiederum führe zu den großen Schäden in der Landwirtschaft. "Es kommt jedoch darauf an, wie weit die Kulturen schon entwickelt sind", meinte der Meteorologe. "Ich würde mich aber nicht trauen, die Behauptung aufzustellen, dass diese intensiveren Gewitter eine Wirkung der Klimaänderung ist." Nicht vorhersagbar "Hagel kann man grundsätzlich nicht über längere Zeiträume vorhersagen", erklärte der Meteorologe. Dieser Niederschlag sei statistisch gesehen ein seltenes Element. "Deswegen erfolgt eine Warnung eher kurzfristig", meinte Svabik. Am vergangenen Wochenende gab es die ersten Hagelschäden in der österreichischen Landwirtschaft. Im Burgenland, Steiermark, Ober- und Niederösterreich verursachten die Gewitter Schäden an Raps, Getreide und Grünland. In der Steiermark wurden auch das Obst und der Wein in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt entstand ein Schaden von fünf Millionen Schilling (363.364 Euro). Betroffen waren rund 1.000 Hektar Fläche, gab die Österreichische Hagelversicherung in einer Aussendung bekannt. "In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Hagelsaison immer früher beginnt und die Hagelintensität steigt", erklärte Kurt Weinberger, Vorstandsdirektor der Österreichischen Hagelversicherung. (APA)