Gaza/Jerusalem - Das palästinensische Autonomiekabinett hat am späten Sonntagabend das Eindringen Israels in die Autonomiegebiete verurteilt. Das Kabinett unter Palästinenserpräsident Yasser Arafat erklärte, die israelische Regierung habe "eine Serie von aggressiven Angriffen auf wehrlose Zivilisten" unternommen. Israelische Soldaten waren am Sonntag mit Panzern erstmals auch im Westjordanland in einen autonomen palästinensischen Ort eingedrungen. Bei heftigen Schießereien mit militanten Palästinensern wurden nach Angaben des Krankenhauses in Bet Djalla bei Jerusalem ein Palästinenser getötet und 20 verletzt. Israelische Panzer beschossen die Kleinstadt gleichzeitig von einem nahe gelegenen Militärstützpunkt aus mit Granaten. Unter den zum Teil schwer Verletzten waren drei Kinder, darunter ein Fünfjähriger. Mehrere Gebäude wurden erheblich beschädigt. Vor dem Einmarsch in Bet Djalla war es am Sonntagmorgen im Gebiet von Bethlehem, südlich von Jerusalem, zu schweren Gefechten zwischen Palästinensern und der israelischen Armee gekommen. In der israelischen Stadt Petach Tikva explodierte am Morgen in der Nähe eines Marktes eine Rohrbombe. Bei der Explosion wurden fünf Menschen leicht verletzt. Im Gazastreifen feuerten Palästinenser vier Mörsergranaten auf die israelische Stadt Sderot in der Negev-Wüste. (APA/dpa)