Bogota - Die kolumbianischen Geheimpolizei hat einen gefürchteten Anführer rechter Paramilitärs geschnappt. Dumar de Jesus Castillo alias "Mochacabezas" (Kopfabschläger) wurde am Sonntag (Ortszeit) in einem Haus im Norden der Hauptstadt Bogota festgenommen, wie Agenten mitteilten. Castillo wird für Massaker an Dutzenden von Zivilisten in den Jahren 1997 und 1998 im Südosten des südamerikanischen Landes verantwortlich gemacht. Zahlreiche seiner Opfer enthauptete Castillo. Er leitete Behördenangaben zufolge die Kämpfer der Paramilitärs im Westen und im Landesinneren Kolumbiens. Vor einer Woche hatten Regierungstruppen 57 Kämpfer rechter Paramilitärs festgenommen. Es war das erste Mal, dass den Streitkräften ein derartig großer Schlag gegen die Todesschwadronen gelang. Diese kämpfen seit Jahren gegen die linksgerichteten Guerilla-Gruppen. Dabei töten die Paramilitärs vor allem Zivilisten, die sie verdächtigen, die Guerilla-Gruppen zu unterstützen. In dem 37 Jahre dauernden kolumbianischen Bürgerkrieg zwischen linksgerichteter Guerilla, rechten Paramilitärs und der Armee wurden mehr als 200.000 Menschen getötet. Die USA setzten die kolumbianischen Paramilitärs auf die Liste der terroristischen Organisationen, auf der auch schon die Rebellengruppen Nationales Befreiungsheer (ELN) und die größere Rebellenorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (FARC) stehen. Die Paramilitärs werden auf rund 8.000 Kämpfer geschätzt. (APA)