Streaming & TV
"Premiere World" - Abonnenten verzweifelt gesucht
Preisgünstiges Basisprogramm soll Kunden bringen
Der Pay-TV-Anbieter "Premiere World" will nach einem Bericht des Magazins "Focus"
mit einem preisgünstigerem Basis-Programm seine
Abonnenten-Zahlen erhöhen und damit den Durchbruch schaffen. Das neue
Basis-Angebot sei Teil einer im Juli startenden Offensive. Flankierend werde das neue
Basis-Programm von einer Neugestaltung des "Premiere World"-Kundenmagazins.
Außerdem solle die Dachmarke im Programm gestärkt werde, schreibt "Focus" in
seiner neuesten Ausgabe.
Unternehmenssprecher Dirk Heerdegen von "Premiere World" erklärte dazu in einer
Stellungnahme: "Das sind größtenteils Gerüchte und bekannte Spekulationen zu
Planungsständen, die wir nicht kommentieren. Von Beginn an haben wir die
Programmstruktur kontinuierlich entwickelt, Programmdynamik ist unser
Alltagsgeschäft."
Die nächste Stufe der Programmentwicklung stehe an, sei aber noch nicht
verabschiedet. "Ziel ist mehr Transparenz im Gesamtangebot und eine Schärfung
einzelner
Kanäle", erklärte Heerdegen.
3,4 Millionen Abos, sonst ...
Nach Darstellung von "Focus" muss das Pay-TV-Programm der Kirchgruppe bis zum
Jahresende rund 3,4 Millionen Abonnenten gewonnen haben. Sonst könne Leo
Kirchs Partner, der australische Medien-Zar Rupert Murdoch, seine Investitionen von
fast drei Mrd. DM aus "Premiere World" zurückfordern. Zur Zeit lägen die
Abonnentenzahlen bei rund 2,4 Millionen. Das Hauptproblem ist "Focus" zufolge die
hohe Kündigungsquote von bis zu 50 Prozent binnen Jahresfrist. Abbesteller
versuche "Premiere World" deshalb mit besonders günstigen Angeboten
umzustimmen.
Erst im März hatte Kirchs Stellvertreter Dieter Hahn in einem Zeitungs-Interview
eingeräumt, dass sich der Durchbruch von "Premiere World" um ein bis einhalb
Jahre verschieben werde. Premiere World habe nicht so viele Abonnenten, wie die
Kirchgruppe es gerne hätte. Das Ziel von 2,9 Millionen Kunden habe der
Pay-TV-Anbieter deutlich verfehlt. Trotzdem habe man in den vergangenen ein- bis
eineinhalb Jahren ein "substanzielles Wachstum" erzielt, hatte Hahn betont. Es
sei genügend Platz da für das Bezahl-Fernsehen. (APA)