Wien - "Power-Frau" Venus Williams war bei ihrem Sturmlauf zum zweiten Titel am Hamburger Rothenbaum nicht zu bremsen. Die 20-Jährige aus Florida fertigte am Sonntag im amerikanischen Finale von Hamburg Meghann Shaughnessy in nur 54 Minuten mit 6:3, 6:0 ab und trat mit ihrem zweiten Sieg nach 1999 auf dem roten Sand die Nachfolge der Schweizerin Martina Hingis an. "Ich bin mehr als zufrieden mit meiner Leistung", sagte die Weltranglisten-Zweite Venus Williams. "Wenn ich immer so spiele, kann ich mich in der Weltrangliste weit verbessern. Und das ist mein Ziel in diesem Jahr." Zum zweiten Mal nach 1999 durfte sie in Hamburg den Sieger-Scheck (90.000 Dollar) einstecken. Ihre Kontrahentin, die genauso bemitleidenswert war wie die Jugoslawin Jelena Dokic im Halbfinale, konnte sich in ihrem achten Finale mit einem Preisgeld von 48.500 Dollar über die erste Endspiel-Niederlage hinweg trösten. Während Venus Williams dem von vielen Absagen geplagten Rothenbaum-Turnier ein wenig Glanz bescherte, hagelt es auch in Berlin Absagen. Am Sonntag sagte auch French-Open-Siegerin Mary Pierce wegen einer Erkrankung ab. Zuvor hatten schon die Russin Anna Kurnikowa und die jüngere der Williams-Schwestern, Serena, abgesagt. Der Kampf um den Sieg sollte sich zwischen Martina Hingis und Venus Williams abspielen. Bei den mit fast 1,3 Mio Dollar dotierten German Masters in Berlin ist aus österreichischer Sicht nur Barbara Schett im Einsatz. Die Tirolerin beginnt gegen eine Qualifikantin und die wird nicht Sylvia Plischke heißen. Denn die verlor am Sonntag bei Nieselregen schon in der ersten Qualifikations-Runde gegen die Deutsche Anca Barna mit 4:6,3:6. In München (400.000 Dollar) setzte sich der Weltranglisten-68. Jiri Novak aus Tschechien in einem unspektakulären Finale gegen den noch unbekannteren Franzosen Anthony Dupuis (Nr. 144) mit 6:4,7:5 durch und holte nach drei Jahren Pause seinen dritten Titel. (APA)