Innsbruck - Dem 29-jährigen Tiroler Holzarbeiter, dem bei einem Unfall am Samstag beide Arme abgetrennt worden waren, sind die Gliedmaßen wieder "angenäht" worden. Zwei Ärzteteams der Innsbrucker Klinik operierten elf Stunden lang. Der Mann aus Navis (Bezirk Innsbruck-Land) liege auf der Intensivstation. Sein Zustand sei stabil, hieß es bei ORF-Online. Über die künftige Funktionsfähigkeit der Hände könnten die Ärzte vorerst nichts sagen. Das Unglück hatte sich nach Angaben der Gendarmerie am Samstag gegen Mittag bei Holzschlägerungsarbeiten im Wipptal ereignet. Dem Mann waren beim Hantieren mit einer Seilwinde beide Arme abgetrennt worden. Der 29-jährige habe sich mit der Kleidung verfangen und war in Richtung Antriebswelle gezogen worden. Dabei wurde ihm der rechte Arm im Bereich des Oberarms und der linke Arm im Bereich des Ellbogens abgerissen. Der Zusand des Patienten sei den Umständen entsprechend "hervorragend", sagte einer der behandelnden Ärzte des verunglückten Holzarbeiters unmittelbar nach einer Visite am Sonntag gegen Mittag der APA. Der plastische Chirurg Univ.-Prof. Milomiar Ninkovic äußerte sich optimistisch dazu, dass der Patient seine Hände wieder benutzen könnte. Der Mann habe zwar viel Muskelmasse verloren, eine ausreichende Funktion werde jedoch wieder erreicht werden, meinte Ninkovic, der bereits bei der spektakulären Handtransplantation des Bombenopfers Theo Kelz dabei war. Noch liege der Holzarbeiter auf der Intensivstation. Die Ärzte rechneten aber damit, ihn bereits heute oder morgen auf die "normale" Station verlegen zu können. Die Durchblutung der Hände sei hervorragend. Die Operation der "komplexen und schweren Verletzung" sei sehr gut verlaufen, führte Ninkovic aus. Dies sei vor allem der "außerordentlich guten Zusammenarbeit" der Ärzteteams unter Markus Gabl (Unfallchirurgie) und Wolfgang Völkel (Anästhesie) zu verdanken. Der Patient sei von Samstagnachmittag bis Sonntag 1.00 Uhr nachts operiert worden. Acht Ärzte standen dabei im Einsatz. (APA)