"Sehr viel Unkenntnis" ortet ORF-Generalintendant Gerhard Weis bei der Politik in Zusammenhang mit der ORF-Reform. "Bei diesem Gesetz wurden nicht alle Auswirkungen bedacht", sagt Weis laut Vorabmeldung in einem Interview mit dem Magazin "Format". In der Argumentation der ÖVP, die zuletzt scharfe Kritik an der ORF-Führung geübt hat, gebe es "einige Widersprüche".

Keine "bösen Absichten"

Er glaube nicht, dass bei der ORF-Reform "böse Absichten die Hand führen", meint Weis weiter. Im vorliegenden Begutachtungsentwurf aber seien "viele Ungereimtheiten enthalten, die das Unternehmen unführbar machen und auch schwer schädigen". In der Frage des Programmauftrages - im ORF-Gesetz soll die Programmierung von "anspruchsvollen" Sendungen festgeschrieben werden - habe man "vielleicht aneinander vorbeigeredet", erklärt Weis. So sei der Begriff des Hauptabends unterschiedlich aufgefasst worden. "Dass nun die Prime Time von 18 bis 22 neu definiert wird, dafür kann ich nichts." Als widersprüchlich bezeichnet der GI Aussagen von ÖVP- Klubobmann Andreas Khol. Er rechne "den 'Musikantenstadel' zum öffentlich-rechtlichen Kernprogramm, das hätte ich mich nicht getraut."

 

Ob er sich noch einmal für die Position als ORF-GI bewerben wolle, "hängt davon ab, wie das neue ORF-Gesetz beschlossen wird", so Weis. Von einer zweiten Amtsperiode sei er "nie ausgegangen". (APA)