Inland
ACUS kritisiert Bundesregierung
"Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie" gegen unsozialen Kurs
Eisenstadt - Kritik an der Sozialpolitik der Regierungsparteien übte der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christentum und
Sozialdemokratie (ACUS), Richard Schadauer, am Samstag in Eisenstadt. Die Bundesregierung sei dabei, das Netz der sozialen Absicherung
der gesamten Bevölkerung durch Solidarleistung aufzubrechen und zu individualisieren, stellte Schadauer anlässlich einer
ACUS-Bundesvorstandssitzung in Eisenstadt fest. "Die Menschen sind sehr beunruhigt", berichtete ACUS-Landesvorsitzende, Abg.
Katharina Pfeffer. Die Unfallrenten-Besteuerung bringe so manchen an den Rand des Existenzminimums, auch Kranksein werde eine Sache
der Brieftasche werden.
Schadauer meinte, die neoliberale und neokapitalistische Entwicklung, die Europa jetzt durchmache, sei eine Entwicklung, "die als Basis den
Ausschluss der Solidarität verlangt". Das führe automatisch zu einem kälter Werden in unserer Gesellschaft. "Hier müssen wir als Christen und
Sozialdemokraten diesem neuen Phänomen entgegentreten." In Österreich werde von ÖVP und FPÖ ganz bewusst darauf hingearbeitet, die
solidarische Verpflichtung des Einzelnen innerhalb der Gesellschaft wegzubringen und eine Gesellschaft von Einzelkämpfern und Egoisten zu
schaffen.
Die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie, die sich als Plattform kritischer und engagierter Menschen versteht, denen
sozialdemokratische und christliche Grundwerte wichtig sind, will sich im Burgenland neu strukturieren, wie Landesvorsitzende Pfeffer
betonte. "Im Burgenland sind wir zurzeit noch eine kleine Gruppe, die sich in Pfarren und in der Gewerkschaft engagiert." Kontakte bestünden
auch zu Gleichgesinnten in Ungarn.
Ein wichtiges Anliegen sei auch die Armutsbekämpfung. "Es gibt ein modernes Gesicht der Armut, die sich nicht mehr schichtspezifisch
definieren lässt", so die SPÖ-Abgeordnete. Armut sei immer häufiger auch eine Folge einer sozialen Schieflage. (APA)