Afrika
UN-Sanktionen gegen Liberia
Boykott wegen Unterstützung von Rebellen in Sierra Leone
New York - Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat Liberia wegen der andauernden Unterstützung von Rebellen in Sierra Leone mit
empfindlichen Sanktionen belegt. Vom kommenden Montag (7. Mai) an werden die Einfuhr liberianischer Diamanten und Reisen ranghoher Beamter verboten sein,
beschloss das Gremium am Freitag in New York. Mit Diamantenhandel hat die Revolutionäre Vereinigte Front (RUF) seit 1991 einen Krieg in Sierra Leone
finanziert, in dem es um die Kontrolle der Edelsteinminen ging.
Zehntausende von Zivilisten wurden getötet und verstümmelt. Die Vereinten Nationen stationierten angesichts der Gewalt 12.160 Friedenssoldaten in Sierra Leone.
Die derzeit größte Blauhelmmission soll noch auf 17.500 Mann verstärkt werden.
Sanktionen ab 7. Mai
Die Sanktionen sollten bereits am 7. März verhängt werden, wurden aber noch einmal in der Hoffnung um zwei Monate verschoben, dass Liberia den Handel mit
"Blutdiamanten" unterbindet. Am Mittwoch teilte UNO-Generalsekretär Kofi Annan mit, er habe unbestätigte Berichte erhalten, nach denen Liberia weiterhin die
RUF unterstützt.
Die liberianische Regierung hat erklärt, sie habe RUF-Büros geschlossen, alle RUF-Mitglieder ausgewiesen und deren Guthaben eingefroren. Alle in Liberia
zugelassenen Flugzeuge sei die Starterlaubnis entzogen worden und es würden keine Diamanten mehr in den Handel gegeben, die nicht mit Zertifikaten über ihre
Herkunft ausgestattet seien. (APA/AP)