Eine für heute, Freitag, um 14.00 Uhr, in Klagenfurt auf Initiative von Landeshauptmann Jörg Haider (F) anberaumte Podiumsdiskussion über die "Zukunft des ORF" hat heftige Reaktionen der Kärntner SPÖ ausgelöst. Landesgeschäftsführer Herbert Würschl sprach von einem "blau-schwarzen Meinungs-Inzest". Würschl in einer Aussendung: "Haider und ÖVP-Vertreter diskutieren untereinander die Aufteilung des ORF. SPÖ, Grüne, Gewerkschafter und andere relevante Bevölkerungsgruppen wurden nicht einmal eingeladen." "Deutlich wie selten zuvor zeigen Haider und Co, dass sie den ORF als ihr privates Eigentum betrachten", meinte der SP-Politiker. Die Ergebnisse dieser Diskussion seien "irrelevant", da die Mehrheit der Bevölkerung vom Diskussionsprozess ausgeschlossen sei. Würschl fordert Haider auf, zu den aktuellen Vorgängen im ORF Stellung zu nehmen. "Gerade werden etliche Freie Mitarbeiter des Kärntner ORF auf die Straße gesetzt. Offenbar soll nur mehr die Haider-Propagandaabteilung im ORF erhalten bleiben. Mich würde interessieren, ob hier politische Säuberungen im Gange sind oder ob der ORF so abgewirtschaftet hat, dass er sich keine Freien Mitarbeiter mehr leisten kann?" (APA)