Istanbul - Die Menschenrechtskommission im türkischen Parlament bemüht sich weiter um eine Lösung zur Beendigung der Hungerstreiks in den Gefängnissen. Die Kommission will erneut mit Justizminister Hikmet Sami Türk sprechen, sagte der Vorsitzende der Kommission, Hüseyin Akgül, am Donnerstag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi. Die meist linksextremistischen Häftlinge wollen das so genannte Todesfasten auch nach der Lockerung der Haftbedingungen nicht beenden. Das Parlament hatte am Dienstag ein entsprechendes Gesetz verabschiedet: Demnach können Häftlinge, die nach dem Anti-Terror-Gesetz verurteilt worden sind, unter anderem an sportlichen und kulturellen Aktivitäten teilnehmen. Zahlreiche Häftlinge beteiligen sich aus Protest gegen die Gefängnisreform und die Einführung eines Zellensystems an dem Todesfasten. Bisher haben sich 16 Häftlinge und vier Angehörige zu Tode gehungert. Sie befürchten, in den Zellen Übergriffen von Aufsehern ausgesetzt zu sein. Die Häftlinge fordern unter anderem Reformen beim Anti-Terror-Gesetz und den Staatssicherheitsgerichten. (APA/dpa)