Nairobi/Genf - Die derzeit dramatischste Evakuierungsaktion des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) im westafrikanischen Grenzdreieck zwischen Sierra Leone, Guinea und Liberia ist am Mittwoch ein wesentliches Stück vorangekommen. Wie das UNHCR in Genf erklärte, hat erstmals ein Konvoi mit 315 Flüchtlingen die eingekesselte Region im Südosten Guineas verlassen. In dieser Region sind seit September vergangenen Jahres Zehntausende von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Sierra Leone und Liberia zwischen den Fronten von guineischen Regierungstruppen und Rebellen eingeschlossen. Sie waren seitdem von jeglicher humanitärer Hilfe abgeschnitten. Im Februar hatte das UNHCR die größte Flüchtlingsaktion des Kontinents begonnen. Mehrere zehntausend Menschen wurden in Lager in sichereren Gebieten umgesiedelt und mit Lebensmitteln versorgt. Schwierig blieb unterdessen der Kontakt zu den eingekesselten Flüchtlingen. Nach UNHCR-Angaben sind dort noch immer Zehntausende von Menschen eingekesselt. Die ersten elf Lastwagen mit schwachen und kranken Flüchtlingen hätten das Lager Kolomba am Mittwochnachmittag verlassen. Die Menschen sollen in das Übergangslager Katkama, 120 Kilometer nordöstlicher, gebracht werden. Die Evakuierung des Lagers Kolomba sollte ursprünglich bis zum Ende des Monats abgeschlossen sein. Mangels Fahrzeugen könne dieser Zeitplan voraussichtlich nicht eingehalten werden, hieß es. (APA/dpa)