Damaskus/Kairo - Die einstigen "Feinde" Syrien und Irak rücken immer näher zusammen. Noch in diesem Monat soll der syrische Ministerpräsident Mohammed Mustafa Miro in Bagdad mit dem irakischen Vizepräsidenten Taha Yassin Ramadan zusammentreffen. Wie die arabische Tageszeitung "Al Hayat" am Donnerstag berichtete, ist dies der erste Besuch eines syrischen Regierungschefs im Irak seit zwei Jahrzehnten. Miro werde in Bagdad vor allem neue Projekte für wirtschaftliche Zusammenarbeit diskutieren, hieß es. Das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten wird sich in diesem Jahr nach syrischen Angaben auf eine Milliarde US-Dollar verdoppeln. Syrien werde unter anderem Öl-Pipelines liefern, erklärte Ölminister Mohammed Maher Jamal. Die wirtschaftliche und politische Annäherung zwischen Syrien und dem Irak hatte 1997 mit ersten zaghaften Schritten begonnen. Im Golfkrieg von 1991 hatte Syrien die Alliierten unterstützt, was damals zu einer weiteren Abkühlung des ohnehin schon gespannten Verhältnisses zwischen den beiden rivalisierenden Regionalmächten geführt hatte. Die "Arabische Sozialistische Baath-Partei" ist 1963 in Syrien und 1968 im Irak durch Militärcoups an die Macht gekommen. Die beiden Führungen werfen sich gegenseitig Verrat an der panarabischen Baath-Ideologie vor. (APA/dpa)