Wien - Vorherrschend im Management war jahrzehntelang die Betrachtung der Dinge als trivial. Dazu gehörten auch die Mitarbeiter. "Das sind Fehler, die heute leider noch immer sehr oft vorkommen", so Sonja Radatz, Veranstalterin des 1. Weltkongress für systemisches Management in Wien.Menschen im Griff haben? Sätze wie "der Output hänge nur vom Input ab", "das soziale System könne in handhabbare Bissen unterteilt werden, die von außen kontrolliert werden können" und "die Mitarbeiter sind trivial und ihr Verhalten ist berechenbar" zählen zu den häufigsten Fehlern, so Radatz. "Managen ohne zu managen heißt, den Gedanken aufgeben, das Verhalten einer Organisation oder eines Menschen von außen zu kontrollieren, im Griff zu haben oder gar vorhersehen zu können". "Jeder ist Manager in seinem Spezialgebiet" "Manager müssen zu kreativen Erfindern in der täglich neuen Welt werden, in der sie die Selbstorganisation organisieren: Handlungen, Kommunikationen, Beziehungen, regeln und Strukturen schaffen, damit die Mitarbeiter täglich gerne höchste Leistungen erbringen", so Radatz in ihrem Vortrag. Es müsse von der Hierarchie, bei der der Obere herrscht, zu einer Heterarchie, bei der der andere, der Nachbar herrscht, kommen. "Jeder ist Manager in seinem Spezialgebiet. Alle regieren für- und miteinander. Jeder hört auf seinen Nachbarn. Die Unsicherheit, die dadurch erzeugt wird, führt auch zu Fragen". Dieses System fordere aber zuerst die Veränderung des eigenen Verhaltens. Das bedeute, dass sich Manager in ihrer eigenen Rolle und Position hinterfragen müssen. Interaktion Die Konzentration müsse auf der Interaktion liegen: Gemeinsames Handeln, Beziehungen und Regeln, die nicht nur da sind, weil sie einmal aufgestellt wurden, stehen dabei im Vordergrund. So könne ein Unternehmen langfristig erfolgreich bleiben. (pte)