Erstmals ist das israelische Sicherheitskabinett am Mittwoch in einer jüdischen Siedlung im Westjordanland zusammengetreten. Das Treffen fand in Ofra im Westjordanland statt, wo am Dienstag ein jüdischer Siedler von Palästinensern erschossen worden war. Ministerpräsident Ariel Sharon besuchte unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen die Familie des Opfers. Hunderte Siedler forderten auf Transparenten "Sharon, gib uns Sicherheit!"
In einer Rede in Washington bezeichnete indes Außenminister Shimon Peres am Dienstag Palästinenserchef Yassir Arafat als Friedenspartner. "Wir können nichts mit Gewalt lösen", sagte Peres. "Es sollte keine Kollektivstrafe geben, Zivilisten sollten nicht leiden." Peres habe bei seinem USA-Besuch "Lügen" über eine angebliche geheime Einigung auf eine Waffenruhe verbreitet, um das israelische Image aufzupolieren, sagte der palästinensische Minister für Planung und internationale Zusammenarbeit, Nabil Shaath. Die palästinensische Führung setze ihre Hoffnungen immer noch auf den ägyptisch-jordanischen Friedensplan, so Shaath. Israel lehnt mehrere Punkte ab, darunter die Forderung nach einem Stopp des Ausbaus jüdischer Siedlungen in den besetzten Gebieten. (DerStandard,Print-Ausgabe,3.5.2001/Reuters/dpa)