Wien - "Urban und ländlich" ist das Ottakringer Brunnenviertel; ein Grätzel, geprägt vom Kontrast zwischen modernem Fachhandel, leer stehenden Geschäftslokalen und dem traditionellen Brunnenmarkt. "Urban und ländlich" ist auch das Motto des dieses Jahr zum dritten Mal stattfindenden Kunstfestivals "SOHO in Ottakring" (17. 5. bis 2. 6.). 220 Kulturschaffende werden über 50 Geschäfte, Ateliers und leer stehende Geschäftslokale zu Ausstellungsräumen und Kinosälen machen und sich mit Bildern, Objekten, Installationen und Performances präsentieren. Mit insgesamt rund 4800 m² Ausstellungsfläche soll das Viertel zu "Österreichs größter Galerie" werden. "Interventionen im öffentlichen Raum" werden die Projekte sein, die zur Belebung des "strukturschwachen" Brunnenviertels beitragen sollen. Einige Beispiele: Eine "Dorf-Disco" wird mit Livemusik (der Band "Nur noch 3 km bis Lignano") und DJs in Betrieb gehen, Kunstwerke werden auf einem Marktstand wie Alltagsprodukte angeboten, ein Esel wird ein Daunenbett durch das Brunnenviertel ziehen und der darin liegende Künstler "PassantInnen" einladen, sich zu ihm zu legen. Das Herbert von Karajan Centrum wird im "möbel-café SOHO" den mit 250.000 S (18.168 ) dotierten Medienkunstpreis "starproject 01 the media art award" präsentieren, der im Juni erstmals vergeben wird. Realisiert wird das Festival durch die Initiatorin Ula Schneider in Zusammenarbeit mit der IG Bildende Kunst, dem Marketingbüro der Einkaufsstadt Wien und der IG Kaufleute im Brunnenviertel. Der Eintritt ist frei. (APA/frei) (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.5.2001)