Kopenhagen - Unbekannte haben eine aus dem Libanon zugewanderte Familie im Kopenhagener Vorort Gentofte im Stil des Ku-Klux-Klans überfallen. Wie die Zeitung "Politiken" am Mittwoch berichtete, hatten die TäterInnen in der Vorwoche vor dem Haus der Familie ein zwei Meter großes Kreuz aufgestellt und am Abend in Brand gesetzt. Das Übergreifen des Brandes auf das Haus wurde durch schnelles Eingreifen von Polizei und Feuerwehr verhindert. Die Täter entkamen. Menschenrechtszentrum kritisiert Polizei wegen niedriger Aufklärungsrate Der Chef des dänischen Zentrums für Menschenrechte, Morten Kjärum, kritisierte die Polizei wegen einer ungewöhnlich niedrigen Aufklärungsrate bei Überfällen auf MigrantInnen. Er sagte: "Bei der sonst hohen Aufklärungsquote wundert uns doch sehr, dass viele dieser Sache nie aufgeklärt werden. Einiges deutet darauf hin, dass sie nicht als wichtig eingestuft werden." Der Überfall wurde unmittelbar nach Beginn einer neuen öffentlichen Debatte über die AusländerInnenpolitik der sozialliberalen geführten Regierung von Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen bekannt. Dabei warf die sozialdemokratische Forschungsministerin Birte Weiss dem eigenen Lager vor, aus Angst vor Stimmenverlusten rechtspopulistische Parolen gegen AusländerInnen zu übernehmen. In ähnlicher Weise äußerte sich auch Ex-Außenminister Niels Helveg Petersen. Rasmussen selbst war zuvor unter anderem für ein Verbot von Gebeten am Arbeitsplatz durch Muslime eingetreten und hatte erklärt: "In Dänemark sind wir es gewohnt, am Arbeitsplatz zu arbeiten." (APA/dpa)