London - In London ist am Dienstag das größte Polizeiaufgebot seit Jahren zusammengezogen worden, um gewalttätige Übergriffe bei einer Demonstration autonomer Gruppen zu verhindern. Vor einem Jahr waren bei einem solchen Protestzug durch die Londoner Innenstadt am 1. Mai mehrere Geschäfte verwüstet worden. Dieses Mal standen 6000 Polizisten bereit. Die Demonstration begann am Vormittag friedlich. Ein Zug von 500 Fahrradfahrern hielt den Verkehr auf einigen Hauptverkehrsstraßen auf. In Großbritannien ist der 1. Mai kein Feiertag. Die Aktion richtete sich gegen Kapitalismus, Globalisierung, Ausbeutung der Dritten Welt und Umweltverschmutzung. Auf einem Transparent stand: "Vernichtet den Kapitalismus und ersetzt ihn durch etwas Nettes." Mehr als 50 Verletzte bei Ausschreitungen in London Bei Ausschreitungen im Anschluss an eine weitgehend friedliche "Anti-Kapitalismus-Demonstrationen" am 1. Mai in London sind mehr als 50 Menschen verletzt worden. Wie die Polizei am Mittwoch weiter mitteilte, wurden 65 Personen festgenommen. Nach Auflösung einer Demonstration mit etwa 3.000 Teilnehmern am Oxford Circus hatten gewalttätige Teilnehmer in der Innenstadt Schaufensterscheiben zerstört und vereinzelt Autos demoliert. Drei Polizisten sowie ein Pferd wurden verletzt. Die Proteste blieben aber weitaus friedlicher als erwartet. Die Polizei hatte die Teilnehmer sieben Stunden lang am Oxford Circus eingekesselt. Ihnen wurden Stöcke, Flaschen, Pflastersteine und ein Gewehr abgenommen. Die Einnahmensverluste der Geschäfte, die wegen der Proteste geschlossen blieben, wurden auf 20 Millionen Pfund (32,3 Mill. Euro/444 Mill. S) geschätzt. (APA/dpa)