Bogota - Die kolumbianischen Streitkräfte haben nach Regierungsangaben 57 Kämpfer rechter Paramilitärs festgenommen. Sie seien für den Mord an 40 Bauern vor rund zwei Wochen in dem Departamento Cauca verantwortlich, sagte Verteidigungsminister Luis Fernando Ramirez am Montag in Bogota. Zahlreiche der 40 Opfer seien vor ihrer Ermordung gefoltert worden. Es ist das erste Mal, dass den Streitkräften ein derartig großer Schlag gegen die Todesschwadronen gelingt. Diese kämpfen seit Jahren gegen die linksgerichteten Guerilla-Gruppen FARC und ELN. Dabei töten die Paramilitärs vor allem Zivilisten, die sie verdächtigen, die Guerilla-Gruppen zu unterstützen. In dem 37 Jahre dauernden kolumbianischen Bürgerkrieg zwischen linksgerichteter Guerilla, rechten Paramilitärs und der Armee wurden mehr als 200.000 Menschen getötet. Am Montag hatten die USA die kolumbianischen Paramilitärs auf die Liste der terroristischen Organisationen genommen, auf der auch schon die Rebellengruppen Nationales Befreiungsheer (ELN) und die größere Rebellenorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (FARC) stehen. Die Paramilitärs werden auf rund 8.000 Kämpfer geschätzt. Im Oktober 1999 nahmen ELN und FARC getrennte Friedensverhandlungen mit der Regierung in Bogota auf, ohne jedoch bisher einen Waffenstillstand zu vereinbaren. (APA)