"Oberstes Ziel im Karate ist nicht Sieg noch Niederlage - der wahre Karatekämpfer strebt nach der Vervollkommunung seines Charakters". So lautet der Leitspruch, dem sich auch der Österreichische Karatebund (ÖKB) verschrieben hat. Gut. Aber bis zur Vollkommenheit fehlt dem ÖKB noch einiges. Zum Beispiel könnte der Verein damit beginnen, endlich in seinen Urkunden die passende Anrede für Frauen und Mädchen zu wählen. Derzeit müssen sich die Frauen und Mädchen, die ihre Gürtelprüfungen erfolgreich bestanden haben, als Männer anreden lassen. Wörtlich heisst es in diesem öffentichen Dokument des ÖKB: "Der Besitzer dieser Urkunde und aktive Sportler Anita Trost hat die Prüfung ..." Der ÖKB sollte sich rasch umstellen. Schließlich gibt es eine wachsende Zahl von Frauen und Mädchen, die diese fernöstliche Sportart praktizieren und die Kurskassa kräftig klingeln lassen. Wenn es auch noch gelänge, den Leitspruch geschlechtsneutral abzufassen, hätte der ÖKB möglicherweise auch die Chance, ein süßes Zuckerl einzuheimsen. Lydia Ninz