Berlin - An der Klinik für
Mund-, Kiefer und
Gesichtschirurgie der
Charité
ist nach
eigenen Angaben das weltweit
erste Robotersystem zur
Implantation künstlicher Zähne
entwickelt worden. "RoboDent"
besteht aus einem PC mit
Monitor sowie einem kleinen
Navigationsgerät, das auf
Handstücke aufgesetzt wird.
Der Umgang mit dem System
soll innerhalb von fünf Minuten
erlernbar sein.
Voraussetzung für die
Versorgung mit Zahnimplantaten für eine sichere Befestigung von
Kronen, Brücken und Prothesen mit Hilfe von "RoboDent" ist eine
Röntgenaufnahme des Kiefers. Aus diesen Daten ermittelt die
Software des Systems die optimale Bohrrichtung und -tiefe für die
Implantation. Da das Gerät eine exakte Bewegung im
dreidimensionalen Raum ermöglicht, kann der Zahnarzt bis auf einen
halben Millimeter genau seine Implantatplanung auf den Kiefer seines
Patienten übertragen. Aufgrund der genauen Positionierung der
Implantate können auch Zahnkronen bzw. Prothesen achsengerecht
aufgesetzt werden, wodurch ein perfekter Sitz erreicht wird.
"RoboDent" ist innerhalb von zwei Jahren in strategischer
Partnerschaft mit der Schweizer Implantat-Firma Straumann
entwickelt worden und besitzt nach dem Medizinproduktgesetz die
Zulassung in Europa. Die Markteinführung für Deutschland soll noch
in diesem Herbst erfolgen, die Zulassung für den amerikanischen
Raum läuft. "Der Preis, der noch nicht fest steht, ist von den
Zusatzgeräten abhängig", so Silvia Schattenfroh von der Charité
gegenüber pressetext.austria. So könne eine 3D-Video-Brille
geordert werden, die den direkten Blick auf den Kiefer erlaubt und
die Betrachtung via Monitor überflüssig macht, erläuterte
Schattenfroh. (pte)