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Prag - Der spanische Regisseur Carlos Saura sieht seine Filme nicht als Medium für eine besondere gesellschaftliche Botschaft. "Wenn ich etwas bewirken wollte, würde ich in die Politik oder ins Schulwesen gehen. Filme sind für mich nur ein Mittel, um auszudrücken, wie ich bestimmte Dinge sehe", sagte Saura am Montag am Rande des Europäischen Filmfestivals in Prag. Dabei wies der Regisseur die These zurück, es gebe "eine europäische Filmindustrie". "Es gibt manchmal große Nähe zwischen bestimmten Ländern, aber jedes Land hat seine Eigenschaften, die es nicht verlieren sollte." Kritisch äußerte er sich über die Oscar-Verleihung. "Ich habe zweimal teilgenommen und muss sagen, dass ich sie nicht mag. Mit der ganzen Show will man nur amerikanische Filme propagieren", betonte Saura. "Der Oscar für den 'besten ausländischen Film' ist ein kleines Geschenk, über das die US-Presse vielleicht zwei Zeilen schreibt." Saura bestätigte in Prag, dass sich sein nächster Film mit dem 1983 gestorbenen Regisseur Luis Bunuel beschäftigen wird: "Ich weiß nicht, wo Luis jetzt ist, aber ich hoffe, der Streifen wird ihm gefallen." (APA)