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Das Bezahlen von Rechnungsbeträgen über Mobiltelefone wird einer Studie zufolge in der deutschen Finanz- und Mobilfunktechnik-Branche als eine unentbehrliche und umsatzstarke Zukunftsanwendung gesehen. Der am Mittwoch von der Unternehmensberatung Mummert + Partner veröffentlichten repräsentativen Studie zufolge ist die Mehrzahl der Mobilfunkexperten und der Kreditinstitute davon überzeugt, dass das sogenannte Mobile Payment die wichtigste Kundendienstleistung in der sich entwickelnden Sparte Mobiler Handel (Mobile Commerce) sein wird. "Killerapplikation" soll Handybranche retten Nach den Worten des Studienautors, Thomas Spiegelmeier, stellt das Bezahlen per Handy bei Finanzdienstleistungen die so genannte "Killerapplikation" dar. In der Mobilfunkbranche wird zur Refinanzierung der hohen Investitionen in neue Mobilfunktechnik nach einem Dienstleistungsangebot gesucht, das als Massenprodukt hohe Umsätze und Erträge verspricht (so genannte Killerapplikation). Kreditinstitute freuen sich auf Umsatztreiber Knapp drei Viertel der von der Unternehmensberatung Ende vergangenen Jahres befragten Mobilfunktechnik-Experten und mehr als drei Viertel der befragten Kreditinstitute sehen im Bezahlen per Handy den größten Umsatztreiber im Mobile Commerce. Als weniger bedeutende Anwendungen im Mobile Commerce werden mit knappem Abstand Bank- und Börsengeschäfte und mit einigem Abstand Shopping und Nachrichten gesehen. 2005 sollen 25 % M-Commerce nutzen Nach Angaben von Mummert + Partner ist die Investitionsbereitschaft der Kreditinstitute in den Mobilen Handel gering, da die Bedeutung des Mobile Commerce zur Zeit als noch eher unbedeutend eingeschätzt wird. Einhellig schreiben die Kreditinstitute der Studie zufolge dem Mobilen Handel künftig aber ein hohe Bedeutung für das eigene Geschäft zu. Während den Angaben zufolge derzeit rund drei Prozent der Kunden mobile Dienste der Kreditinstitute nutzen, wird den Prognosen der Finanzdienstleister zufolge im Zuge der weiter entwickelten Mobilfunktechnik im Jahr 2005 bereits ein Viertel der Kundschaft Mobile Commerce nutzen. Der Mobile-Commerce-Umsatz in Europa wird im Jahr 2003 auf mehr als 20 Milliarden Euro geschätzt, nach zuletzt knapp fünf Milliarden Euro. Netzbetreiber gehen leer aus Um das Geschäftsfeld Mobiler Handel werden die Kreditinstitute und die Unternehmen aus der Mobilfunkbranche der Studie zufolge einen Konkurrenzkampf führen, da beide Branchen in dem Geschäftsfeld expandieren wollen. Nahezu ausschließlich würden bei der geschäftlichen Expansion aber Partnerschaften und nicht der selbstständige Marktauftritt angestrebt, heißt es in der Studie. Eine deutliche Mehrheit beider Branchen erwartet jedoch, dass die Mobilfunk-Netzbetreiber das Geschäft mit Dienstleistungen des Mobilen Handels dominieren werden. (Reuters)