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Wien - Geldmarktnahe Fonds mit einem Fokus auf US-Schatzscheine und kurz laufende US-Anleihen sind nicht nur eine Beimischung für ein ausgewogenes Portfeuille, sondern stellen auch ein interessantes Spezialprodukt für bestimmte Anlegerbedürfnisse dar. Da der kurze Laufzeitbereich sensibler auf das kurze Ende der Zinskurve und damit auf Änderungen der Geldpolitik reagiert, sind US-Geldmarktfonds auch ein ideales Produkt für taktisch orientierte Investoren, die auf US-Zinssenkungen wetten wollen. Während Rentenfonds vor allem auf die Inflationserwartungen des Marktes reagieren, seien geldmarktnahe Fonds ausschließlich von der Zinserwartung bestimmt, führt Raiffeisen Kapitalanlagegesellschaft (KAG)-Fondsmanager Tugrul Kolad aus. "Wer der Meinung ist, der US-Konjunktur geht es viel schlechter als gegenwärtig vom Markt eskomptiert, sollte bei diesen geldmarktnahen Fonds dabei sein", meint der Fondsmanager des entsprechenden Raiffeisenprodukts "Dollar-Liquid". Jahresperformance von mehr als fünf Prozent Im Markt eingepreist sei derzeit eine Zinssenkung der US-Notenbank im Ausmaß von 50 Basispunkten bis März und von insgesamt 100 Basispunkten in diesem Jahr. Auch die Bank Austria-Fondstochter Capital Invest rechnet für dieses Jahr noch mit Zinsschritten im Ausmaß von 75 Basispunkten. Sollten die Zinsschritte zur Ankurbelung der angeschlagenen US-Konjunktur deutlicher ausfallen, würde sich dies auch positiv auf die Entwicklung am US-Geldmarkt niederschlagen, so Kolad. Auch für Anleger, die auf eine positive Entwicklung des US-Dollar setzen wollen, sind geldmarktnahe Fonds im Dollar-Bereich eine interessante Anlagealternative zu Euro-Geldmarktfonds. So weisen alle US-Geldmarktonds heimischer Fondsgesellschaften dank der günstigen Dollar-Entwicklung derzeit eine Jahresperformance von mehr als fünf Prozent auf. "Zwischenparken" Interessant sind US-Geldmarktfonds auch für Anleger, die US-Dollar am Geldmarkt "zwischen parken" wollen. Zudem empfiehlt Kolad diese Fondskategorie als Beimischung in einem ausgewogenen Portfolio. "Der Dollar-Liquid ist ein klassischer Beimischer", so der Experte. Wegen dem ausschließlichen Engagement im US-Dollar trage der Anleger aber auch das volle Währungsrisiko. Eine langfristige Veranlagung sei daher zu empfehlen. Insgesamt sei das Risiko aber im Vergleich zu einem klassischen Rentenfonds geringer, damit aber vice versa auch die Ertragserwartungen. Der "Raiffeisen-Dollar-Liquid" der Raiffeisen KAG investiert in Geldmarktpapiere und US-Dollar-Anleihen mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren. Der Schwerpunkt liegt mit einem Anteil von derzeit rund 67 Prozent auf Instrumenten mit einer Laufzeit unter einem Jahr. Noch höher ist mit gut 77 Prozent der Anteil in diesem kurzen Laufzeitsegment bei dem EKA-Dollar-Cash der Erste Sparinvest. Der DollarCash der Capital Invest veranlagt neben Schatzscheinen und Staatsanleihen auch in Euro-Anleihen mit einem gewissen Mindestrating. Zusätzlich werden auch ausgesuchte Derivative verwendet. Geldmarktnahe Fonds in US-Dollar heimischer KAGs:

KAG Fonds Performance*
Capital Invest DollarCash +6,94%
Erste Sparinvest EKA-Dollar-Cash +5,90% Raiffeisen KAG Dollar-Liquid +7,53%
* Ein Jahres-Performance per 28. Februar 2001