Freitag, 2. 3., 20.15 Uhr, ARD: Die Deutschen kürten per Televoting ihren heurigen Song-Contest-Beitrag. Sie konnten um diese Zeit noch nicht ahnen, was an diesem Abend auf sie zukommen würde.

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Michelle fährt für Deutschland zum Song Contest. Sie zirpte "Wer Liebe lebt" mit einer Stimme, die Blümchen wie Lee Marvin dastehen lässt. Zuvor flötete sie was von "echten Gefühlen" ... ein kluger Kopf, der weiß, dass Pop immer etwas mit Berechnung zu tun haben muss.

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Am anderen Ende des ästhetischen Spektrums fuhr Plumptechno-DJ Balloon auf einem "Mad MAX II"-artigen Streitwagen in die Halle ein. Kein Scherz! Am Ende gossen sich seine vier Tänzerinnen Wasser über die T-Shirts. Höhepunkt und zum Glück auch Schluss einer unsäglichen Darbietung.

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DJ Ballon schaffte es im Dezember in unsere Jahres-Schlechtesten-Liste. Für seine brutale Vercovertigung von "Smells Like Teen Spirit" wird man ihn immer in Erinnerung behalten.

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Michael Schumacher nahm zum Glück nicht direkt teil - doch stellte die Gruppe "Illegal 2001" in ihrem Lied die bange Frage: "Hat Schumi einen kleinen Penis?" Der Skandal hielt sich indes in Grenzen.

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Modeschöpfer Rudolph Moshammer wiegte sich im Damast-Kostüm a la König Ludwig behende immer ein Schritt vor und eins zurück, während er ... ja, was eigentlich ... sang? Nö. Sprach? Nö. Murmelte: "Teilt Freud und Leid"

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Daisy pinkelte inzwischen wohl vor Scham in die Handtasche ihres Herrchens. Immerhin: hier hielten sich der Applaus der Mosi-Gemeinde und Buh-Rufe noch die Waage.

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... das war bei "Big Brother"-Unvermeidlichkeit Zlatko nicht mehr der Fall: der Buh-Orkan nach seinem unglaublich falsch gesungenen Lied fiel ohrenbetäubend aus. Eine junge Frau im Publikum brachte es auf den Punkt: "Das war Körperverletzung."

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Was zum Geier wollte eigentlich Wolf Maahn beim Song Contest ???

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In jedem Manne steckt ein Knabe ... der sang im Fall von "Kevin" zaghaft aus einem Zwei-Meter-Körper hervor. "Hat was von David Hasselhoff", hörten wir im Publikum murmeln.

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Die "Tagträumer" - ein Song Contest-Schicksal: einmal ein großer Auftritt, schon am nächsten Tag werden sie vergessen sein. Dabei gehörte ihr Beitrag eindeutig zu den musikalisch besten. Reichte aber nicht fürs Finale.

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Die "Soultans" (was soll das eigentlich heißen?) dachten sich: Ey, Boygroups sind doch in. Guter Einfall - sie wollte aber keiner im Finale sehen.

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Dort schafften es immerhin "Lou + Band" mit ihrem Geburtstagsliedchen hin. Tralali, tralala, ein Ralph-Siegel-Geschoß. Immerhin: Lou ist gut bei Stimme - eine Seltenheit an diesem erlauchten Abend.

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Songcontest-Urgestein Joy Fleming (sie vertrat Deutschland schon in den 70ern) ging mit zwei Mitstreiterinnen in die Schlacht. Sie zogen sich vorher übrigens noch um.

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Das Ergebnis des Umzugs ähnelte ein wenig einem überwucherten Grabstein - das konnte zum Glück aber nicht von Flemings stimmgewaltiger Darbietung ablenken. Und beinahe, beinahe hätte sie es geschafft - gegönnt hätten es ihr jedenfalls alle. Doch ...

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Am Ende siegte die Frau mit der Helium-Stimme: Michelle.

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Danach bedankte sie sich bei ihren beiden ... Eltern? ... Freunden aus der Krabbelstube? ... Nein, bei ihren Töchtern!! Du kriegst die Motten: Das Mädel mit der Stimme einer 12-Jährigen ist Mutter. Da waren wir dann ehrlich beeindruckt.

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2001 wird im Rückblick die Wende gebracht haben: Die Spaß-Fraktion stank ab, der Bogen war überspannt, den Deutschen reichte es. In Zukunft wird der Song Contest wohl wieder betulicher ausfallen.

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