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Wien - Im Rahmen der dritten Ausbauphase für die Wiener U-Bahn erfolgte Mittwoch beim Karlsplatz der Anstich für den "Anita Stollen". Das Tunnelbauwerk zwischen Musikverein und Schwarzenbergplatz ist für die Errichtung der Wendeanlage für die U2 notwendig, die zu einer hochleistungsfähigen Verkehrsachse ausgebaut werde soll. Ab 2007 soll die Linie, die derzeit zwischen Karlsplatz und Schottenring verkehrt, bis zum Stadion (2. Bezirk) und bis 2008 bis zur Aspernstraße (22. Bezirk) verlängert werden. Finanzstadtrat Sepp Rieder (S), dessen Frau Anita den Tunnelanstich vornahm und als Patin fungierte, verwies laut Aussendung darauf, dass seit der Eröffnung der ersten Probestrecke im Jahr 1976 61 Kilometer U-Bahn in Betrieb genommen worden seien. "Das sind durchschnittlich zweieinhalb Kilometer U-Bahn-Strecke pro Jahr - eine Leistung, um die Wien international beneidet wird." Dabei handle es sich zum Teil um äußerst komplizierte Tunnelbaustrecken, für die beispielsweise eine Unterfahrung des Donaukanals (U1), Donauüberquerungen (U1, U6) oder Kirchenunterfahrungen (U3/West, U3/Ost) nötig waren oder bei denen auf gewaltige Grundwasserströme Rücksicht genommen werden musste, wie bei der U6 im 20. und der U3 im 11. Bezirk. Der Direktor der Wiener Linien, Günther Grois, betonte, dass der Umbau der bestehenden U2-Strecke mit den Verlängerungen der Bahnsteige in den Stationen Rathaus, Volkstheater und Museumsquartier, der Errichtung neuer Zugänge und dem Einbau von Aufzügen ja bei laufendem U-Bahn-Betrieb und bei Aufrechterhaltung des Autoverkehrs auf der "Zweierlinie" bewerkstelligt werden muss. Bis auf gelegentliche Betriebseinstellungen der U2 an Wochenenden sowie Fahrbahnverschwenkungen und Umleitungen an der Oberfläche ist es laut Grois gelungen, die umfangreichen Bauarbeiten ohne größere Beeinträchtigungen des Fahrgast- und Autoverkehrs durchzuführen. Der - enorm knappe - Zeitplan und der Kostenplan können nach heutiger Sicht eingehalten werden. (APA)