Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Hirschberger/dpa
Brand - Drei Wochen vor der Hauptversammlung, bei der das Marktkonzept vorgestellt werden soll, befindet sich die Aktie von Cargolifter noch immer mehr als ein Drittel unter ihrem Anfangswert. Schuld daran sind Aussagen eines Luftfahrtjournalisten Ende vergangenen Jahres, der bezweifelt, dass die für die Güterbeförderung geplanten Luftschiffe jemals ihrer Aufgabe nachkommen könnten. Die Cargolifter AG in Brand, im deutschen Bundesland Brandenburg, hat den Redakteur geklagt, doch der Ruf bleibt vorerst lädiert. "Wir haben so etwas nicht für möglich gehalten", sagt der Vorstandsvorsitzende von Cargolifter, Carl von Gablenz, "wir waren darauf nicht vorbereitet, denn das ist eine neue Form von Wirtschaftskriminalität, die über das Internet verbreitet wird." Es gebe keine technischen Schwierigkeiten mit dem Luftschiff, allerdings existiere die Technik im Gegensatz zu einem herkömmlichen Flugzeug noch nicht. Deshalb können der Behauptung des Journalisten, das Luftschiff werde zu schwer sein und niemals zum Einsatz gelangen, keine Fakten entgegengesetzt werden. Erstes Luftschiff in zwei Jahren Mitte des heurigen Jahres will man in Brand mit der Produktion der 260 Meter langen Zigarren beginnen, das erste Luftschiff soll in zwei Jahren fertig sein, der Beginn der Serienproduktion mit bis zu vier "Zigarren" im Jahr ist für 2004/2005 angesetzt. Die etwa 90 Stundenkilometer schnellen Luftschiffe werden Distanzen von 10.000 Kilometern zurücklegen können, sind aber für eine Einsatzweite von 3.000 Kilometern konzipiert. Der Cargolifter ist für den Transport überdimensionaler schwerer Lasten gedacht, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Automobilindustrie oder zur Off-Shore-Versorgung, wenn es gilt, Teile von Bohrinseln oder Windkraftwerken von der Fabrik zum Bestimmungsort zu bringen. Die Initiative zum Cargolifter war 1994 entstanden. Zwei Jahre später gründete Gablenz mit 93 Aktionären und einem Private Placement von 2,4 Mrd. S das Unternehmen Cargolifter AG. Um rund eineinhalb Mrd. S wurde das Gelände eines ehemaligen sowjetischen Flugplatzes rund 60 Kilometer südlich von Berlin gekauft und die größte frei tragende Halle der Welt gebaut. Acht Fußballfelder beträgt die Ausdehnung des weithin sichtbaren Baus, 5,25 Millionen Kubikmeter Luft wurden umbaut. (APA)