Foto: UIUC
Wie die Washington Post berichtet, ist es den Forschern der University of Illinois gelungen, eine "selbstheilende" Polymer-Verbindung zu entwickeln. Die Forscher vermeldeten, dass es ihnen gelungen ist, im Labor Glasfiber und andere Verbund-Materialien ohne aufwendige Arbeiten zu reparieren. Vielmehr gelang es durch ein neues Verfahren das Plastik zu einer „Selbstheilung“ zu veranlassen. Das Vorbild Mensch Scott R. White, Teamleiter der Forschungsgruppe, beschreibt den Aufbau folgendermaßen: „Wir haben uns am menschlichen Körper orientiert. Zwei wichtige Punkte die unser Polymer können musste, zeigt der Mensch bei seiner Selbstheilung vor. Erstens muss die Heilung automatisch geschehen und zweitens sollte nur der Teil der tatsächlich verletzt ist, geheilt werden. Der Schlüssel zum Erfolg war ein neues Harz, das in die Matrix der Polymere eingebaut werden musste. Im Falle einer Zerstörung oder „Verletzung“ der Polymerschicht wird das neu eingesetzte Harz freigesetzt und schließt die unterbrochene Verbindung“. Ein Schritt in Richtung „denkende Werkstoffe“ Die Entdeckung ist ein wichtiger Schritt in der zukünftigen Werkstofftechnologie. Die Forscher bezeichneten diesen Fortschritt als einen weiteren Schritt in Richtung „denkende Werkstoffe“. So sollen in nächster Zeit Stoffe entwickelt werden, die nach einer Veränderung ihrer Form in die ursprüngliche Gestalt zurückkehren. Interessant ist dies vor allem in der Auto-Industrie um die Karosserie nach einem Unfall wieder in den Originalzustand zu bringen. Bessere Prothesen, Raumschiffe und Halbleiter Die Anwendungsgebiete der neuen Technologie scheinen unendlich zu sein. Polymere finden in nahezu jedem Industriezweig Verwendung und sind in Autos, Handys, Sportgeräten und vielen anderen. In der Chirurgie werden Prothesen aus Polymer-Verbindung gefertigt, genauso wie Raumschiffe und Flugzeuge auf solche Materialien vertrauen. Durch den Einsatz der neuen Werkstoffe kann ein höheres Maß an Sicherheit und Zuverlässigkeit gewährleistet werden. Das kurze Leben der Handys Auch für die Telekommunikation und die Technik bringen „selbstheilende Polymere“ entscheidende Verbesserungen und eröffnen neue Möglichkeiten. Jeder Druck auf die Tastatur eines Handys drückt auf die darunter befindlichen Schaltkreise und Plastikteile. Sollte nun eine Polymer-Verbindung durch Überbeanspruchung brechen so könnte sich das Handy selbsttätig wieder herstellen. Motorola plant zu diesem Zweck selbstheilende mikroelektronische Schaltkreise in den nächsten fünf Jahren auf den Markt zu bringen. Laut Scott R. White soll die Flugzeug-Technologie schneller Produkte mit dem neuen Harz auf den Markt bringen können. (gk)