Für SP-Landesparteisekretär Harry Kopietz ist Partik-Pable das Feigenblatt für Haider und Kabas.

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Wien - Erwartungsgemäß kritisch haben am Sonntag SPÖ und Grüne auf die Nominierung von Helene Partik-Pable zur FPÖ-Spitzenkandidatin für die Wiener Landtagswahl am 25. März reagiert. Der Wiener SPÖ-Landesparteisekretär Harry Kopietz bezeichnete Partik-Pable als "Feigenblatt" für Alt-Obmann Jörg Haider und Landesparteichef Hilmar Kabas. Der Klubobmann der Wiener Grünen, Christoph Chorherr, nannte Partik-Pable eine Spitzenkandidatin "mit Ablaufdatum". Für Kopietz ist es egal welcher Name auf der freiheitlichen Kandidatenliste ganz oben steht, das Resultat werde dasselbe bleiben: "Die Wienerinnen und Wiener werden dieser Politik des Hasses und des Aufhetzens von Menschen gegeneinander eine Absage erteilen und der FPÖ bei den Wiener Wahlen eine weitere schwere Niederlage zufügen." Wie wenig sich die Situation innerhalb der FPÖ geändert habe, zeigt auch die Tatsache, dass Kabas weiterhin Obmann und Klubvorsitzender der FPÖ bleibe. Kopietz äußerte die Hoffnung, dass die FPÖ unter Partik-Pablé nicht den angekündigten "grauslichen Anti-Ausländer-Wahlkampf" führen werde, doch müsse man angesichts ihrer früherer Aussagen, etwa über die "Art der Schwarzafrikaner", auf alles gefasst sein. Ablaufdatum 25. März Nach Ansicht Chroherrs hat Partik-Pable bereits jetzt "das Ablaufdatum Sonntag, 25. März 2001". Die Grünen gehen fix davon aus, dass es nach der "sicheren Wahlniederlage im März" neuerlich zu Personalrochaden in der Wiener FPÖ kommen werde. Partik-Pable werde erklären müssen, warum die Wiener FPÖ mit Kabas nach wie vor einen Parteiobmann habe, "gegen den Vorerhebungen geführt werden und dem eine Anklage droht", sagte der Grüne Klubchef. Der Sprecher der Menschenrechtsorganisation SOS-Mitmensch, Max Koch, erwartet, dass die FPÖ nun ihren Anti-Ausländer-Wahlkampf noch verstärken werde, weil Partik-Pable eine noch härtere Linie als Kabas vertrete. "Partik-Pable ist die etwas intellektuellere Ausgabe von Kabas", meinte Koch gegenüber der APA. Er kündigte an, dass Menschenrechts-Einrichtungen aus Europa und Afrika Vertreter nach Wien zur Beobachtung des Wahlkampfes entsenden werden. (APA)