Wien - Rapid bleibt die Nummer eins in Wien: Der Rekordmeister bereitete sich zum 100 Jahr-Jubiläum mit dem 100. Derby-Sieg im 218. Lokalhit selbst ein schönes Geschenk. Die Hütteldorfer gewannen am Samstag im vorverlegten Spiel zur sechsten Runde der Fußball-max.Bundesliga gegen die Austria 3:0 (0:0) und schoben sich in der Tabelle auf den zweiten Platz hinter dem FC Tirol vor. Der "Vater des Sieges" war ein Derby-Debütant: Dejan Savicevic, das Genie, erzielte die ersten zwei Tore des Rekordmeisters, der gegen die Violetten seit 7. April 1996 keines der nunmehr 15 Duelle (14 in der Liga, eines im Cup) verloren hat. Vor 16.000 Zuschauern, darunter auch ÖFB-Teamchef Otto Baric, hatten beide Trainer gegenüber den jüngsten Spielen Umstellungen vorgenommen. Herbert Prohaska beorderte Pfeffer auf die rechte Seite und ersetzte Ivancic durch Darazs, der Savicevic auf Schritt und Tritt zu beschatten versuchte. Heribert Weber ließ in der Vierer-Kette Wimmer rechts und Hatz links beginnen, Wetl spielte auf der rechten Flanke, Dowe dafür zentral. Rapid, gestützt auf der soliden Abwehr, startete initiativer und aggressiver, gewann mehr Zweikämpfe, aber der letzte, entscheidende Pass kam vorerst auch nicht an. Die Violetten fanden erst nach etwa einer halben Stunde besser ins Spiel, erinnerten dabei an ihren guten Saison-Start und hatten dann sogar die besseren Chancen. Vorerst war jedoch Rapid dran. Nachdem Rene Wagner (14.) von einer Savicevic-Flanke überrascht worden war und der Tscheche (24.) per Flachschuss Knaller beschäftigt hatte, fabrizierte Plassnegger (29.) einen Roller und knallte Mayrleb (30.) daneben. Dann setzte Rene Wagner (33.) einen Freistoß neben die Stange und nahm Knaller nach einem Pfeffer-Fehler Savicevic (34.) den Ball vom Fuß. Die größte Möglichkeit der ersten Hälfte hatte die Austria in der 40. Minute, als Datoru nach Zuspiel von Siadaczka den Ball über die Latte hob. Nur vier Minuten später schien das 1:0 perfekt, als der Ball nach schöner Aktion über Plassnegger und Datoru zu Maylreb kam, aber der Referee hatte den Torjäger im Abseits gesehen. Entscheidung in elf Minuten Die Partie war dann kurz nach der Pause innerhalb von nur elf Minuten zu Gunsten der Hütteldorfer entschieden: Savicevic nahm eine Wagner-Flanke auf, ließ seinen Bewacher Daraz mit einem Haken aussteigen und schoss zum 1:0 (47.) ein. Kurz später schlug das Duo wieder zu. Wagner flankte abermals, Knaller ließ den Ball fallen und Savicevic staubte per Kopf zum 2:0 (56.) ab. Es waren die ersten zwei Tore des Montenegriners aus dem Spiel und die Treffer Nummer drei und vier im grünweißen Dress. Prohaska reagierte, brachte mit dem polnischen Debütanten Sobczak für Leitner einen dritten Stürmer und wechselte Rachimow für Stöger ein. Die Änderungen hätten fast zum Anschlußtor geführt, als der neue Mittelfeldspieler (62.) aus kurzer Distanz nach M.Wagner-Freistoß knapp daneben köpfelte. Auf der Gegenseite wäre Savicevic fast der lupenreine Hattrick gelungen. Er köpfelte nach Lagonikakis-Flanke aber an die rechte Stange (72.). Als die Fans zu Beginn der Rapid-Viertelstunde auf der Tribüne ein Riesenplakat mit der Aufschrift: "100 Jahre - 100 Siege! Herz, was willst du mehr" entrollten, setzten die Jubilare noch einen drauf: Rene Wagner (87.) schupfte den Ball nach Heraf-Vorarbeit über Knaller zum 3:0 ins Netz. Die Veilchen schlichen mit der vierten Niederlage in Serie (Intertoto und Meisterschaft) nach dem Schlusspfiff mit hängenden Köpfen in die Kabinen. Austria Wien - Rapid Wien 0:3 (0:0). Happel-Stadion, 16.000, Schüttengruber Torfolge: 0:1 (47.) Savicevic 0:2 (56.) Savicevic (Kopfball) 0:3 (87.) R. Wagner Austria: Knaller - Streiter - Pfeffer, Darazs - Plassnegger, Stöger (59. Rachimow), Leitner (58. Sobczak), M. Wagner (83. Stary), Siadaczka - Mayrleb, Datoru Rapid: Maier - Wimmer, Schießwald, Schöttel, Hatz - Wetl (77. Saler), Freund, Dowe (46. Heraf), Lagonikakis (83. Penksa) - Savicevic, R. Wagner Gelbe Karten: Datoru, Darazs, Siadaczka bzw. Schießwald, Schöttel