Szenenfoto: "Orlando"
Bremen - Der mit 15.000 Mark dotierte Bremer Filmpreis ist am Freitag im historischen Rathaus an die britische Schauspielerin Tilda Swinton übergeben worden. Die 39-Jährige verkörpere laut Jury einen neuen, bisher unbekannten Frauentyp, "mit dem der europäische Film das Kino der Welt bereichert": Intelligent und sinnlich zugleich, von hoher Sensibilität und außerordentlich verletzlich in ihrer Erscheinung mache die Britin auf Dimensionen des Menschlichen jenseits aller Stereotypen des Kinos aufmerksam. Die der schottischen Oberschicht entstammende Swinton studierte zunächst Soziologie und Politik in Cambridge und begann danach eine Theaterkarriere. Sie arbeitete für das Traverse Theatre in Edinburgh, spielte ein Jahr lang in der Royal Shakespeare Company und trat unter anderem in Stücken von Botho Strauß und Peter Handke auf. 1985 begann ihre filmische Zusammenarbeit mit Derek Jarman, in "Caravaggio", "Wittgenstein", "Edward II" und "Blue". Größte Breitenwirkung erzielte neben dem praktisch jedem ihrer Filmauftritte gewisse Zuspruch der Kritik Sally Potters 1992 entstandener "Orlando"; großen Eindruck bei einer akademischen Zuschauerschicht erzeugte sie auch in "Female Perversions" 1996 oder "Conceiving Ada" 1999. Ihr Auftritt als Gegenspielerin Leonardo di Caprios in Danny Boyles nicht wirklich geglücktem "The Beach" bedeutete hingegen in mehrerer Beziehung eine Ausnahme. (APA/dpa/red)