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Grafik: Archiv
Kopenhagen - Nachtarbeit steigert das Brustkrebsrisiko bei Frauen statistisch um 50 Prozent. Zu diesem Ergebnis ist eine großangelegte Studie des Institute of Cancer Epidemiology der Danish Cancer Society gekommen. Ausreichend für eine Risikosteigerung sei eine Periode von sechs Monaten hauptsächlichen Nachtarbeitens während des Arbeitslebens. Für die Studie wurden die Daten von 7.035 dänischen Frauen zwischen 30 und 54 Jahren ausgewertet. Zurückgehend bis in das Jahr 1964 rekonstruierten die Wissenschaftler unter der Leitung von Johnni Hansen die Arbeitschronik der einzelnen Teilnehmerinnen. Zusätzlich wurden Risikofaktoren wie Alkoholkonsum und Alter bei der Geburt des ersten und letzten Kindes berücksichtigt. Frauen, die wenigstens sechs Monate vor allem in der Nacht gearbeitet hatten, litten deutlich häufiger unter Brustkrebs. Längere Perioden der Nachtarbeit steigerten das Risiko weiter. Bis heute hat die Medizin keine Erklärung für die Verbindung zwischen Nachtarbeit und Brustkrebsrisiko gefunden. Man nimmt an, dass die veränderten Lichtverhältnisse während der Arbeit zu risikosteigernden Hormonveränderungen führen können. Der Epidemiologe Tim Key vom Imperial Cancer Research Fund bestätigte gegenüber der BBC, dass die Ergebnisse der dänischen Studie darauf hinwiesen, dass manche Lebensstile das Brustkrebsrisiko steigerten. Veränderte Lichtverhältnisse und Schlafmuster könnten das Risiko unter anderem durch eine Senkung der Melatoninwerte erhöhen. (pte)