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Los Angeles - Die im August verstorbene amerikanischen Filmschauspielerin Loretta Young hat in einem am Freitag veröffentlichten Buch postum ihr Schweigen über eine Affäre mit Clark Gable im Jahr 1935 gebrochen. Der Hollywood- Star gab damit auch zum ersten Mal öffentlich zu, dass ihre angeblich adoptierte Tochter in Wahrheit aus dieser Beziehung hervorgegangen war. Ihr Geständnis hinterließ Young in einer authorisierten Biographie mit dem Titel "Forever Young: The Life, Loves and Enduring Faith of a Hollywood Legend" ("Für immer Jung: Das Leben, die Lieben und der bleibende Glaube einer Hollywood Legende"). Die Affäre galt bisher als eines der größten offenen Geheimnisse Hollywoods. Nach Angaben des Verlegers Joel Brokaw sollte das von der amerikanischen Erfolgsautorin Joan Wester Anderson verfasste Buch ursprünglich noch zu Lebzeiten der Schauspielerin in die Buchläden kommen. Die 87-jährige Young starb jedoch kurz nach einer Krebsoperation vor drei Monaten. Die praktizierende Katholikin Young habe lange gezögert, diese Episode aus ihrem Leben in das 320 Seiten lange Buch einfließen zu lassen, sagte Brokaw. Zu der Affäre mit Gable sei es nach dem Ende der Dreharbeiten zu dem Film "Call of the Wild" (Goldfieber in Alaska) auf einer Zugfahrt 1935 gekommen, heißt es in dem Buch. Young war zum damaligen Zeitpunkt ledig, Gable aber verheiratet mit seiner zweiten Frau. Um die außereheliche Beziehung geheim zu halten, sei Young die ersten Monate ihrer Schwangerschaft nach Europa gereist und habe sich dann für die Geburt in ein Strandhaus in Kalifornien zurückgezogen. Schließlich habe sie ihre Tochter, Judy Lewis, mit sechs Monaten in ein Waisenhaus gebracht und 13 Monate später als ihr Adoptivkind der Öffentlichkeit präsentiert. Die jetzt 65-jährige Lewis hatte in einem eigenen Buch 1994 Young und Gable ihre biologischen Eltern genannt. Young hatte sich damals geweigert, die Behauptungen ihrer Tochter zu kommentieren. "Es macht es ziemlich bittersüß, zu wissen, dass Mama, mich und meine Geschichte anerkannt hat", sagte Lewis, die sich vor drei Jahren mit ihrer Mutter ausgesöhnt hatte. "Unglücklicher Weise ist sie nicht hier, um sich daran mit uns zusammen zu freuen, und das ist sehr traurig." Sie sei begeistert von der Biographie ihrer Mutter, sagte Lewis. In ihrem eigenen Buch "Uncommon Knowledge" ("Ungewöhnliches Wissen") hatte Lewis berichtet, dass sie bis zum 31. Lebensjahr nichts über ihre wahre Herkunft wusste. Die 1913 in Salt Lake City geborene Young spielte bereits in Stummfilmen mit und war schon in den 30er Jahren ein Star in Hollywood, der viele Auszeichnungen erhielt. Sie wirkte in mehr als 100 Filmen mit, darunter 1946 in "Die Spur des Fremden" von Orson Welles. Nach ihrem letzten Kinofilm 1953 "Jede Woche neu" bekam sie eine eigene Fernseh-Show. Die "Loretta-Young-Show" lief acht Jahre lang im NBC-Fernsehen. (Reuters)