"Wenn das Unternehmen doch nur wüsste, was es weiß" - diesem Problem versucht man in vielen Führungsetagen durch Wissensmanagement entgegezutreten. Das Wachstum der Unternehmen und in besonderem Maße das grenzüberschreitende Wachstum, die Globalisierung, erschweren es, Wissen aufzuspüren und zu nutzen, das sich in den Datennetzen, Ordnern und Köpfen der Mitarbeiter angesammelt hat. Effiziente Wissensvermittlung Die Idealvorstellung ist ein weltweiter Konzern, der zu jedem Themengebiet über ein Kompetenz-Team echter Experten verfügt, das von allen anderen Einheiten benutzt werden kann, wenn relevante Problemlösungen anstehen. Anstatt in jedem Land, jeder Unit, Fachleute unterschiedlicher Qualität zu unterhalten, die sich wegen Sprach- oder anderen Kommunikationsproblemen nicht austauschen können. Aufspüren, Ordnen, Strukturieren Die Folge wäre eine unerhörte Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im Konzern. Doch die effektive Nutzung vorhandener Ressourcen setzt voraus, dass das Expertenwissen aufgespürt, geordnet, strukturiert und unternehmensweit nutzbar gemacht wird. Internet und Intranet ermöglichen es den Firmen, Daten weltweit zu verbreiten. Messaging- und Groupwaresysteme Letztendliches Ziel eines effizienten Wissensmanagements muss es jedoch sein, die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Arbeitsplatz verfügbar zu machen. Dazu werden die Datennetze immer besser strukturiert, Messaging- und Groupwaresysteme beständig weiterentwickelt. Wie aber kann das vorhandene Wissen, die Kompetenz in den Köpfen der Mitarbeiter erfasst und den anderen zugänglich gemacht werden? Anreize zum Wissensaustausch Manch ein Mitarbeiter mag gar nicht wissen, welche Informationen, die andere als Schätze bezeichnen, in seinem Kopf friedlich schlummern, andere sind sich ihres Potenzials durchaus bewusst, haben aber gute Gründe, ihr gesamtes Wissen nicht preiszugeben. So tüfteln Personalentwickler, Psychologen und Manager in den Unternehmen gemeinsam an brauchbaren Konzepten, wie Mitarbeiter in den Prozess des lernenden Unternehmens einbezogen werden können. Sie grübeln über Anreize zum Wissensaustausch, denn, laut einer Studie der Unternehmensberatung Kienbaum & Partner aus dem Jahre 1999, scheitere ein effizientes Wissensmanagement "nicht an mangelnder EDV , sondern am Umgang der Beschäftigten mit ihrem geistigen Kapital".