Sympathien und Antipathien entscheiden sich meist sehr rasch. Im Fall des „Sugar Beach“ schon bei der Begrüßung. Nach dem 10-Stunden-Flug und dem einstündigen Transfer gibt es kein endloses Herumstehen an der Rezeption. Die junge Inderin erledigt alles, während der Gast in der luftigen Halle entspannt vor seinem Drink dahindöst. Im Golfwagerl geht’s dann zur Villa oder zum Manorhouse. Welche Herberge auch immer, sie darf auf Mauritius nicht höher als die Palmen sein, die sie umgeben, das beschränkt sie logischerweise auf sehr angenehme zwei Stockwerke.

Der obligate Fruchtkorb zur Begrüßung sind hier Fruchtspießchen. Schön, einmal Mangos und Ananas ohne Ankleckern zu gustieren. Dazu passend gleich ein Wort zur Küche. Die ist hierzulande selbst im kleinsten Lokal sehr gut, zurückzuführen auf die ethnische Vielfalt der Bevölkerung, und in guten Hotels natürlich ausgezeichnet.

Die Häuser verteilen sich sehr großzügig und fast alle mit Meerblick auf einen ausgedehnten Palmenhain. Sie sind klimatisiert und bunt-farbig eingerichtet. Die Terrassen dehnen sich fast bis zum kilometerlangen Sandstrand, und der führt übergangslos ins bacherlwarme, türkisblaue, glatte Meer. Korallenriffe, die die Insel umkränzen, brechen die Gewalt der Wellen.

Die Restaurants sind offen und nicht klimatisiert, eine Wohltat, die die Chance auf die übliche tropische Urlaubsverkühlung kräftig mindert. Das neue, erst vor sechs Monaten eröffnete Haus gehört zur Sun-Hotel-Gruppe, die auf Mauritius Hotel-Legenden wie das „St. Geran“ und das „Touessrok“ besitzt. Die Faszination dieser Häuser wie auch des „Sugar Beach“ kommt neben der makellosen Ausstattung von der großen Anzahl – nämlich 400 – unglaublich freundlicher Menschen, die hier den Gast umsorgen.

Und der wieder labt sich an diversen Annehmlichkeiten wie einem Weinkeller, der 200 Weinsorten von 50 verschiedenen Weingütern Südafrikas in 10.000 Flaschen birgt. Der Grund findet sich in der Person des General Managers Mr. Slome aus Südafrika, der seinen Sommelier regelmäßig ans Kap schickt, um Raritäten aufzuspüren. Oder man erfreut sich an der Selbstverständlichkeit der täglich wechselnden Live-Bands, die, allesamt ausgezeichnet, unter anderem davon zeugen, daß Hotels hier rechte Goldgruben sind. Die jährliche Durchschnittsauslastung beträgt 85 Prozent, eine Zahl, von der Hoteliers anderswo nur neidvoll träumen können. (Der Standard, Printausgabe)